Chronicle | Corona-News

Neues von der Corona-Front

Es gibt eine neue Eigenerklärung, ein Corona-Video für Kids, neue Vorgaben für Bestatter und einen Millionenauftrag für Heiner Oberrauch, der Schutzausrüstung liefert.
Atemschutzmaske
Foto: Pixabay

Seit dem heutigen Mittwoch (18. März) gibt es eine neue Eigenerklärung, die beim Verlassen der eigenen vier Wände mitgeführt werden muss. Zusätzlich zum Grund für das Unterwegssein muss erklärt werden, dass man nicht unter Quarantäne gestellt und nicht positiv auf Covid-19 getestet worden ist.

Das Dokument – in zweisprachiger Ausfertigung – kann hier heruntergeladen werden.

Indes steigt in Südtirol die Zahl der Corona-Toten auf zwölf. Am Dienstag verstarb eine 82-jährige Frau aus Wolkenstein, die sich mit dem Virus angesteckt hatte. Ein weiterer älterer Covid-Patient mit Vorerkrankungen verstarb am Dienstag in der Isolierstation des Krankenhauses Sterzing. Der bisher letzte Tote war ebenfalls ein älterer Patient mit Vorerkrankungen, der im Landeskrankenhaus Bozen verstarb.

Die EURAC hat ein Video für Kinder erstellt, in dem Fragen zum Coronavirus einfach erklärt werden:

 

 

Erschwerter Abschied

 

Laut einer neuen Verordnung des Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit sind die Bestattungsunternehmen angewiesen, jede Person, die zu Hause verstorben ist, so zu behandeln, als ob sie mit dem Coronavirus infiziert gewesen sei. Denn wenn zu Lebzeiten kein Test gemacht wurde, kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Toter den Virus in sich trägt. Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. müssen die Bestatter Schutzanzüge und -maske tragen. Der Leichnam wird nicht eingekleidet, sondern eingehüllt, desinfiziert, in den Sarg gelegt und direkt zum Friedhof gebracht.

Sterbegottedienste werden derzeit nicht abgehalten, sondern zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Die Trauerfeiern finden im engsten Kreis am Friedhof, also im Freien statt. In Bozen hat Bürgermeister Renzo Caramaschi am Dienstag (17. März) angeordnet, den städtischen Friedhof in Bozen Oberau bis auf Weiteres für Privatbesuche an den Gräbern zu schließen und dass maximal zehn Personen an der Trauerfeier teilnehmen dürfen. Dabei muss der Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden. Eine zusätzliche Belastung für die Hinterbliebenen, die sich nur kurz von ihren Liebsten verabschieden und dabei nicht durch Nähe, eine Umarmung, trösten können.

 

Millionenlieferung von Oberalp

 

Seit Dienstag gibt es auch einen Lichtblick in Sachen Schutzausrüstung. Ärzte, Krankenpfleger und Rettungskräfte  fordern seit Tagen ausreichend mit Atemschutzmasken, Schutzanzügen und Handschuhen versorgt zu werden. Die Bemühungen von Land und Sanitätsbetrieb aber zeigten bisher kaum Früchte. Auf der jüngsten Medienkonferenz zum Update der Corona-Situation in Südtirol berichtete Gesundheitslandesrat Thomas Widmann davon, dass zwei Sattelschlepper mit Schutzausrüstung für Südtirol “gestohlen” und ein weiterer auf seinem Weg hierher von einem anderen Auftraggeber “zu höheren Konditionen abgekauft” worden sei.

Abhilfe schafft ein Privater. Heiner Oberrauch, Chef der Oberalp-Gruppe, die hauptsächlich Textilien herstellt, hat in kürzester Zeit umgerüstet und die Nähereien für die Produktion von Masken und Schutzmänteln umgestellt. Über die Oberalp-Niederlassungen sowie Partner aus Asien seien 1,5 Millionen Einwegschutzmasken sowie 1 Million Einwegschutzmäntel vermittelt worden, so die Auskunft. Die Materialien werden dem Sanitätsbetrieb und dem Zivilschutz zur Verfügung gestellt. Insgesamt 9,302 Millionen Euro bekommt Oberalp dafür vom Sanitätsbetrieb. Die Summe wurde am Dienstag von Generaldirektor Florian Zerzer genehmigt.