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Killing Innocence

Nach knapp acht Jahren sind Graveworm zurück mit neuem Material. Dieses neue Stück Metall ist hart, schwer, schnell und wuchtig und trägt den Titel „Killing Innocence”.
Graveworm (2023)
Foto: AFM Records / Daniel „Archetype” Hofer
Graveworm (2023)
Werden dieses Wochenende ihr neues Album im UFO Bruneck live präsentieren (v.l.n.r.): Florian Reiner (Bass), Stefan Unterpertinger (Gitarre), Stefano Fiori (Stimme), Eric Righi (Gitarre) und Moe Harringer (Schlagzeug). Foto: AFM Records / Daniel „Archetype” Hofer
 

Das Album beginnt sehr solide mit „Escorting The Soul”, eine ihrer drei Singles, die bereits vorab erhältlich waren. Es ist einer jener Songs, die Graveworm so zeigen wie man sie in Erinnerung hat: Keyboards, episch, etwas Gothic schimmert durch, aber hart, blackig, mit zum Teil sehr schnellen Passagen – Schlagzeuger Moe Harringer wird diesbezüglich noch mehrmals ins Auge stechen –, eingängigen Riffs und einem überzeugenden Stefano Fiori an der Stimme.

Graveworm hängen auf „Killing Innocence” also nicht den alten Tagen nach, sondern bieten aktuellen Black-Death, ohne auf ihre Trademarks zu verzichten.

Was aber schon bei diesem ersten Song auffällt ist die aktuelle Produktion, die im Laufe des Albums nicht nur eine große Wucht entfaltet, sondern auch so klingt, wie ein Album aus diesem Genre 2023 klingen sollte. Graveworm hängen auf „Killing Innocence” also nicht den alten Tagen nach, sondern bieten aktuellen Black-Death, ohne auf ihre Trademarks zu verzichten.

Mit der aktuellen Video-Single „We Are The Resistence” zeigen Graveworm, dass sie wissen, wie man zugängliche Songs schreibt, sowohl den Groove als auch die Melodie betreffend. Dieser Song dürfte live eine besondere Wirkung entwickeln, ist er erst bei den Fans eingesickert.

Ernst wird es dann mit „Wicked Mind”, einem der vielleicht härtesten Songs des Albums. Es ist der erste deutliche Hinweis auf den eigentlichen roten Faden von „Killing Innocence”: Die absolute Verschmelzung von Death Metal und Black Metal. Dieser Song hat sehr viel Druck.

„If The World Shut Down” überrascht mit extrem schnellen Schlagzeug-Parts gekoppelt mit „Twin-Guitars”.

Dann kommt Song #5, „Dead Words”. Es ist die erste Single, die im Dezember letzten Jahres erschienen ist und uns – erstmals konfrontiert mit neuem Graveworm-Material – auf eine falsche Fährte geführt hat, weil wir fast schon progressive Elemente festzustellen glaubten. „Dead Words” fügt sich sehr gut in das Album ein und ist einer der besten Songs von „Killing Innocence”, weil er Abwechslung bietet ohne Zugänglichkeit zu verlieren.

 
„Killing Innocence
„Killing Innocence” ist international erst ab 28. April 2023 zu haben, in Südtirol bereits ab 22. April 2023: Graveworm werden ihr neues Album bei der Release-Show im UFO in Bruneck am Merch-Stand vorrätig haben. Grafik: Daniel Archetype Hofer
 

Die zweite Hälfte des Albums – wohl auch die B-Seite des im Juni erscheinenden Vinyls – beginnt mit „Where Agony Prevails”, einem sehr schwarzen, bösen Stück Musik, das aber gleichzeitig die Graveworm-Merkmale immer wieder ins Gedächtnis ruft. „A Nameless Grave” und das schöne „End Of Time” sind im Vergleich dazu (und dem was noch folgt) eine kleine Verschnaufpause: Piano, nicht allzu schnell, schwer, aber trotzdem zugänglich.

Mit „Wrath Of Gods” wird es noch einmal böse, sehr blackig, streckenweise wirklich schnell und dank eines schneidenden Death Metal-Riffings gleichzeitig cool.

Dass „Killing Innocence” dann mit „In Honour Of The Fallen”, einem epischen, von viel Melodie getragenem Song beendet wird, ergibt Sinn. „Killing Innocence” ist fordernd und „In Honour Of The Fallen” ist in seiner, nennen wir es Zurückhaltung, der perfekte Abschluss.

„Killing Innocence” überzeugt definitiv und zeigt eine Band, die es nach dreißig Jahren im Studio und auf der Bühne schafft, sich treu zu bleiben und sich gleichzeitig weiterzuentwickeln. Die Produktion ist wie erwähnt sehr gut. Das Album klingt keine Sekunde retro, die tiefer gestimmten Gitarren klingen fett, die Band kompakt und, – Detail am Rande – sogar der Bass ist mitunter deutlich wahrnehmbar, in diesem Genre ist das nicht mehr ganz so selbstverständlich.

Unsere Favoriten: „Dead Words”, „End Of Time” und „In Honour Of The Fallen”.

 
Graveworm: „We Are The Resistance“ (Official Music Video)
 

Graveworm waren letztes Wochenende bereits beim „Ragnarök”-Festival auf der Bühne, haben sich also schon warm gelaufen für das Release-Konzert am Samstag im UFO Bruneck. Die Tickets kosten 20 Euro im Vorverkauf (erhältlich im UFO Café), 25 Euro an der Abendkassa.

Ein ausführliches Interview mit dem Gitarristen und Hauptsongschreiber Stefan Unterpertinger ist heute Abend, ab ca. 20.55 Uhr, bei Radio Freier Fall (RAI Südtirol) zu hören.

 

Links:

„Killing Innocence“ bei AFM-Records: https://shop.afm-records.de/de/graveworm/
„We Are The Resistance“ Link-Tree: https://bfan.link/We-are-the-Resistance
Facebook-Event Releasekonzert: https://www.facebook.com/events/916488512878527
Graveworm Facebook: https://www.facebook.com/gravewormofficial
Graveworm Instagram: https://www.instagram.com/gravewormofficial/

 
Die Band wird eine fette, 90minütige Show spielen, mit Songs aus der gesamten Bandgeschichte: Samstag, 22. April 2023, im UFO in Bruneck.
Die Band wird eine fette, 90minütige Show spielen, mit Songs aus der gesamten Bandgeschichte: Samstag, 22. April 2023, im UFO in Bruneck. Grafik: Daniel „Archetype” Hofer