Wer wird neuer Bürgermeister in Meran?
Mit dem nahenden Herbst formieren sich in den zwei größten Städten des Landes zunehmend die Kräfte für die Gemeinderatswahlen im kommenden Frühjahr. Im Visier vorerst vor allem der BürgermeisterInnen-Sessel. „Gigi oder nicht Gigi“ heißt es in Bozen. Wer wird Günther Januths Nachfolger dagegen in Meran. Wie man in der Passerstadt zu dieser Entscheidung kommen will, erklärte am Wochenende Merans SVP-Ortsobmann Sepp Brunner. Der stellte gegenüber der Tageszeitung Alto Adige gleich einmal klar, dass er selbst nicht für einen Kandidatur zur Verfügung steht. Statt dessen werde er in den kommenden Tagen eine Arbeitsgruppe einberufen. Sechs bis acht Leute, breite Vertretung aller Strömungen, die gemeinsam den Weg zur idealen Bürgermeisterkandidatin oder -kandidaten bereiten sollen.
Die vorerst wichtigste anstehende Entscheidung dazu? Vorwahlen oder keine Vorwahlen. „Wollen wir nur in unsere Partei schauen oder uns an die gesamte Gesellschaft wenden“, fragt sich Brunner. Maximale Offenheit zeigt der SVP-Ortsobmann in Sachen künftige Partner: „Wir werden mit allen sprechen und niemanden ausschließen, inklusive Grüne und deutsche wie italienische Rechte.“ Gerade hinsichtlich deutschsprachige Konkurrenz von Rechts gibt es laut Sepp Brunner auch wenig Grund, sich zu fürchten: „In Meran haben viele die Freiheitlichen verlassen, die deutsche Rechte hat sich aufgelöst.“
Neu aufgerollt wurde in der italienischen Tageszeitung auch einmal mehr die Frage nach einem italienischsprachigen Bürgermeister für die Passerstadt. Wie hoch sind die Chancen, dass 34 Jahre nach dem Titel „Endlich ein deutscher Bürgermeister in Meran“ nun wieder das Gegenteil eintritt? „Auch diese Möglichkeit gibt es natürlich“, antwortet Brunner. „Wir müssen einen Kandidaten finden, der auch von den ItalienerInnen unterstützt wird.“