Politics | Erinnerung

Dauerhafte Lösung für Gedenkstätte

Auf seine Kritik an dem “unwürdigen Zustand” der NS-Gedenkstätte in Bozne hat Roland Lang eine Antwort bekommen – von Stadtrat Sandro Repetto höchstpersönlich.

Vor etwas mehr als zwei Wochen hat Roland Lang an Sandro Repetto und Marialaura Lorenzini geschrieben. In seinem offenen Brief an den Bozner Kulturassessor und die Umweltstadträtin hat der Obmann des Südtiroler Heimatbundes seinen Unmut über den “unwürdigen Zustand” ausgedrückt, in dem sich die NS-Gedenkstätte in der Reschenstraße in Bozen befindet. Um das Unkraut, die wild wachsenden Tomatenpflanzen und den verdorrten Baum, die das Bild der Gedenkstätte verunstalten, sollte sich die Gemeinde Bozen kümmern, forderte Lang. Und zwar innerhalb August. Ansonsten hätten sich die Bozner Schützen bereit erklärt, die Pflanzen zu beseitigen und die Gedenkstätte zu säubern.

Doch so weit wird es wohl nicht kommen. Denn Roland Lang hat eine Antwort bekommen. Wie der SHB-Obmann mitteilt, hat ihm Sandro Repetto persönlich geschrieben und mitgeteilt, dass eine dauerhafte Lösung für die NS-Gedenkstätte angesteuert wird. Denn das überhandnehmende Gebüsch und Unkraut sind längst nicht die einzigen Probleme, die es in der Reschenstraße zu beheben gilt, wie Repetto hinweist. Auch die Mauer des einstigen Polizei-Durchgangslagers sei mehr als sanierungsbedürftig, gesteht der Stadtrat. Woraufhin Lang sich selbst vor Ort ein Bild gemacht hat. Und tatsächlich: “Die Mauer befindet sich in einem sehr desolaten Zustand”, bestätigt er. Dass sich die Bozner Stadtregierung nun über den Erhalt der Gedenkstätte Gedanken machen will, begrüßt der SHB-Obmann und deutet die Ankündigung Repettos, in absehbarer Zeit einen Entscheidungsvorschlag vorlegen zu wollen als “ein Zeichen des historischen Bewusstseins”.

“Man kann nicht einfach alles dem Verfall preisgeben und gewisse geschichtliche Ereignisse für die fragende Nachwelt nicht erhalten”, so Lang, der überzeugt ist, dass Gedenkstätten als Mahnung zu erhalten seien. Im Gegensatz zu “gewaltverherrlichenden Relikten”. Diese seien abzureißen: “Denn sie mahnen nicht, sondern verherrlichen Gewalt”.