Das schöne Wetter haben wir zu einer mehrtätigen Dolomitenwanderung genutzt, die uns auf der zweiten Etappe von der Medalges Alm in Campill, zwischen dem Peitlerkofel und den Geislerspitzen nach Wengen zu Füßen der Fanes- und Kreuzkofelgruppe bringt. Von der einsamen Almregion am Kamm zwischen den Villnößtal und dem Campiller Tal kommen wir nach langem Abstieg und einem Gegenhang, der über das Juel-Joch führt, in das geschäftige Abteital, wo um die Sommerzeit der Tourismus auf Hochtouren läuft. Der Sessellift, ein flotter Viersitzer und ein gemächlicher Doppelsitzer bringen uns auf der gegenüberliegenden Talsiete unter die Felswände des Kreuzkofels mit dem berühmten Pilgergasthaus und der danebenliegenden Kirche zum Heiligen Kreuz, auf ladinisch La Crusc. Über herrliche Wiesenund Wälder am Fuße beeindruckender Dolomitenfels steigen wir dann nach Wengen ab, wo wir im alten, mittlerweile als Badebetrieb aufgelassenen und zum Landgasthof umgebauten Hotel Al Bagn, Bad Rumestluns Quartier nehmen. Zum Abendessen lassen wir uns bei Annamaria Vallazza vom Hofschank Lüch de Survisc verwöhnen.

Zum Wegverlauf

Von der Medalgeshütte steigen wir auf Weg Nr. 5 über wunderbare bucklige Almwiesen bergab, am Almausschank Ütia Ciampcios vorbei, dann taucht der Weg in Lärchen und Zirbelwald ein. Der alte Almweg, immer die Nr. 5, kürzt etliche Serpentinen des Forstweges ab. Nach knapp zwei Stunden und 800 Höhenmetern sind wir im Tal beim Parkplatz „Pares“ angelangt, hier biegen wir rechts ab, der Weg Nr. 6B bringt uns am Gegenhang auf den Sattel von Juel (1728 m). Wir wandern durch schönen Wald, zu Füßen der Felstürme von Puez- und Gardenacciagruppe. Der Blick geht vom flachen Übergang in den Hauptort des Gadertales, Abtei. Der Ortsteil Pedratsches liegt rechts vom Tal, San Linert (St. Leonhard) mit der großen Dorfkirche auf der linken Seite, am Fuße des alles überragenden Kreuzkofels. Dort ist auch unser Zwischenziel, der Sessellift zum Heiligen Kreuz. Neben der Talstation finden wir ein nettes Lokal (Restaurant La Munt, La Müda, 1, Abei-Badia, Tel.: 0471 839740) für die wohlverdiente Mittagpause, immerhin sind wir fast 4 Stunden unterwegs gewesen. Mit dem Sessellift geht es dann in die Höhe. An der Bergstation, auf 2050 m, liegt in prächtiger Position die Bergkirche zum Heiligen Kreuz und daneben das Gasthaus, einst ein Hospiz für die Pilger, die auf verschiedenen Wegen das Höhenheiligtum erreichten. Nach Kirchenbesichtigung und kurzer Einkehr, um mit dem leutseligen Wirt, Herrn Irsara, zu plaudern, machen uns wir auf den Weg. Die Nr. 15/B bringt uns in einer Querung unter den Felswänden entlang, dann durch Wiesen und Wälder in langem Abstieg zu den Häusern von Specia und den Bachlauf entlang nach Rumestluns u unserem Nachtquartier.

Wer einen Tagesausflug plant, fährt nach Lungiarü/Campiil im Gadertal bis zum Parkplatz Muntcörta nach dem Reitstall, trifft hier auf den Weg, der von der Medalgesalm klommt und folgt nun ebenfalls, wie obenstehend beschrieben, der Markierung 6 B nach Juel, Pescol und Badia.

Gehzeit 6 Stunden 30 Minuten, Länge, 19,8 km, Aufstieg 330 m, Abstieg 1990 m

Einkehr

Almausschank Ütia Ciampcios. Wunderbar in Wiesen unterhalb der Medalges Wiesen gelegen. Munt d'Adagn, 39030 Campill/Longiarü, St Martin-Thurn, Telefon: 335 786 643

Restaurant La Munt

Neben der Talstaiion des Hl Kreuz-Sesselliftes. Gute Küche, schöne Weinauswahl. La Müda, 1, Abtei-Badia, Tel.: 0471 839740

Hl Kreuz

Berggasthaus, altes Pilgehospiz. Urige Stuben, Terrasse im Freien mit einmaliger Aussicht. Hüttengerichte, bekannt guter Kaiserschmarrn. Familie Irsara, La Crusc 1, Abtei/Badia. Tel.: 0471 839632, www.lacrusc.com

Al Bagn Gasthof, Rumestluns 8, I-39030 Wengen - La Val, Gadertal, Tel. 0471 843 137, Mob. 338 48 51 638, www.albagn.it

Lüch de Survisc

Hofschank mit ladinischer Küche, mit viel Einsatz von der Familie Vallazza geführt. Ćians 13, 39030 Wengen/La Val, Tel. 0471 843149 oder 339 7992784, ganzjährig geöffnet, nur auf Vorbestellung

Wie komme ich hin

Zur Medalgesalm als Anschlusswanderung an die Überschreitung von Gröden zur Medalgesalm.

Oder über das Gadertal von St. Martin Thurn nach Campill/Longiarü.