Society | Gewalt

332 rote Luftballons

Das "Haus der geschützten Wohnungen" lässt Luftballons fliegen und erinnert damit an die Frauen, die in den letzten 25 Jahren im Haus Schutz gefunden haben.

Das "Haus der geschützten Wohnungen" in Bozen feiert sein 25jähriges Jubiläum. Am 18. November werden 332 mit Helium gefüllte rote Luftballons vom Bozner Kornplatz auffliegen; sie stehen symbolisch für die Anzahl der Frauen, die in den letzten 25 Jahren im Haus Schutz gefunden haben. 

Ein Zeichen um an die Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen

Seit 1989 bietet der Verein Frauen und deren Kindern Schutz und Unterkunft, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden oder davon bedroht sind. Unabhängig von Herkunft, Sprache und Religion werden betroffenen Frauen Auswege aus der Gewaltbeziehung aufgezeigt. Neben der Unterbringung in einer der sieben autonomen Wohnungen der geschützten Einrichtung werden auch informative und psychologische Stützgespräche, Beratungsgespräche und Beratungen externer Frauen, wo keine Notwendigkeit zur Aufnahme im Haus besteht, angeboten. 

Insgesamt 332 Frauen und 356 Kinder wurden in den Jahren 1989 bis 2014 aufgenommen.  Allein im vergangenen Jahr waren es 19 Frauen und 23 Kinder. In zehn Fällen handelte es sich bei der misshandelnden Person um den Ehemann, bzw. Lebenspartner oder Exmann, aber auch die Söhne, der Stiefvater oder die Schwiegermutter wurden als Gewalttäter identifiziert. Die Art der Gewalt sei psychischer, physischer, sexueller oder ökonomischer Natur, bzw. einer Kombination daraus, heißt es in der Presseaussendung des Hauses der geschützten Wohnungen. 13mal waren die Aufnahmen programmiert und geplant, sechsmal hingegen handelte es sich um Notaufnahmen.