salto.music: Euer Debüt-Song „Burning Lies“ wurde am 15. November 2024 veröffentlicht und ist auf Bandcamp als kostenloser Download zu haben. Warum habt ihr die Entscheidung getroffen ihn zu verschenken?

Peter Rufinatscha: Es ist der erste Song eines neuen Projekts und deshalb haben wir uns entschieden, das Lied frei online zu stellen. Wir haben in kurzer Zeit sehr viele positive Rückmeldungen erhalten, ohne dafür Werbung zu machen, was uns natürlich freut. Unsere Musik bewegt sich im Bereich Darkwave und Gothic Rock, also eher in einem Nischenbereich.

salto.music: Der Projektname Your Desperate Party scheint sehr passend zu euren düsteren, verzerrten Darkwave und Gothicwave-Sounds. Wie habt ihr mit diesen gemeinsamen Vorlieben zusammengefunden? Habt ihr lange an „Burning Lies“ gearbeitet?

Peter Rufinatscha: Ich bin in dieser Szene aufgewachsen. Roland ist bei Konzerten von Marians Party Dress des öfteren dabei gewesen. Deshalb haben wir uns besser kennengelernt und uns sofort über Musik gut unterhalten und verstanden. Als Ramona und ich kürzlich ein Konzert in Bozen gespielt haben, wurde die Idee für das Projekt konkreter. 

Das Lied 'Burning Lies hatten wir in ungefähr zwei Wochen fertig. Ich hatte in relativ kurzer Zeit die Struktur, die Bassline und den Gesangspart mit Text fertig. Roland hat sich anschließend um den Rest gekümmert und das Ganze weiter ausgearbeitet, sodass es die Form bekam, die es jetzt hat.

Roland Novak: Nachdem Peter mir einen ersten Entwurf mit Bass und Stimme zukommen hat lassen, habe ich zuerst mal versucht eine Grundfarbe zu finden, die dem Song gerecht werden könnte. Es geht in dieser Phase darum, die, nennen wir es mal so, „Farbpalette“ zur vorhandenen „Bleistiftzeichnung“ fertig zu stellen. 

Peter haben die ersten Entwürfe gefallen, und das war für mich dann der Moment, wo klar war, wir reden eine sehr ähnliche Sprache, unsere „Farbpalette“ ist sehr ähnlich bestückt. Wir sprechen natürlich von Schwarz und Weiß und deren unzähligen Abstufungen. Die Referenzen sind da natürlich entscheidend. Meine musikalische Sozialisation hat in den 1980igern im Spannungsfeld zwischen The Cure und Iron Maiden stattgefunden, das kommt irgendwo dann im Schreiben der Musik durch.

salto.music: Roland, in den credits zum Song ist angeführt, dass Peter Rufinatscha für Bass und Gesang verantwortlich war; du hingegen für das Programmieren der Drums und Synths sowie für das Einspielen der Gitarren. Auch Mix und Master stammen von dir. Wo habt ihr daran gearbeitet? In welchem Studio? Gemeinsam oder getrennt?

Roland Novak: Jeder für sich, und das ging eigentlich sehr gut. Dabei ist es wichtig, dass jeder von uns einen Einblick in, oder bereits Erfahrung hat mit, Musikproduktion. Jeder ist sich bewußt, was möglich ist, und dass wir auf einem DIY, LoFi-Level arbeiten, dies aber sehr wohl auch zur Produktion passt. Der Mainstream-Glanz ist da natürlich, auch aus technischen Gründen, nicht vorhanden, bzw. ein NoGo.

salto.music: „Burning Lies“ erinnert in den stärksten Momenten beispielsweise an jene von Sisters of Mercy. Inwiefern habt ihr diesbezüglich ähnliche musikalische Vorbilder?

Peter Rufinatscha: Der Vergleich mit Sisters of Mercy schmeichelt mir wirklich sehr, da „First and Last and Always“ eines meiner Lieblingsalben ist. Aber auch andere Bands wie Bauhaus, Joy Division, Type O Negative und moderne Darkwave Bands wie Twin Tribes beeinflussen unsern Sound. Roland und ich finden in diesem Bereich immer eine sehr gute musikalische Chemie, was es uns ermöglicht, gute Ideen einfließen zu lassen.

Roland Novak: Meine Jahre im Prometheus in Innsbruck in den 1990igern sind da sicher nicht ganz unschuldig.

salto.music: Sind weitere einzelne Songs geplant oder ist euch ein „abgeschlossener“ Release in Form einer EP oder LP wichtig?

Peter Rufinatscha: Ja, es sind noch einige Songs in Planung. Einige befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und sind in ihrer Grundstruktur nahezu fertig. Ob es in Zukunft zu einer EP oder LP kommt, ist auf jeden Fall nicht ausgeschlossen... wir lassen uns da noch ein bisschen überraschen, wie sich alles entwickelt.

Roland Novak: TBA (zwinkert)