Was plant Paul Rösch?
Cristina Kury war die erste, die ein neuerwachtes Interesse eines rührigen Meraners gewittert zu haben scheint: „Ja, wir haben über eine mögliche Kandidatur von Paul Rösch gesprochen, doch ohne konkretes Ergebnis“, hatte die Frontfrau der Meraner Grünen noch im vergangenen Dezember erklärt. Konkreter scheint das Anbandeln des Touriseum-Dirkektors und der Meraner Grünen bis heute nicht geworden zu sein. Das schließt ein Eintauchen von Rösch in die Gemeindepolitik aber nicht aus, macht der nun selbst deutlich. „Ich bin jetzt 60 Jahre alt und ich habe bisher noch nie politische Verantwortung übernommen“, erklärte er gegenüber Tageszeitung Online, „daher wäre dies für mich eine völlig neue Erfahrung“. Und diese zu machen, ist der Tourismusexperte, ehemalige Vorstand der Urania Meran und langjähriges Leiter des Tiroler Landesarchivs durchaus bereit, wie er dort signalisiert. Allerdings eher auf einer eigenen interethnischen Bürgerliste als unter grünem Logo. Bislang sei die Sache nicht ausdiskutiert, räumt Rösch ein, doch im Sinn habe er eine Liste, die sich außerhalb des bisherigen Parteienspektrums bewegt. Die Zeiten dafür seien günstig – deshalb suche er Leute, die „guten Willens und nicht von Macht- und Geldgier geleitet sind“.
Sollte er damit Erfolg haben, gäbe es neben dem Movimento 5 Stelle zumindest einen weiteren Debütanten im Meraner Wahlkampf. Ob dies die bisherigen Player im Mitte-Links-Lager bei ihren Versuchen zu einer neuen Einigkeit bestärkt? Zumindest in Sachen Grüne signalisiert auch Rösch weitere Gesprächsbereitschaft. „Ich teile ihre Ideen und ich würde mir eine gegenseitige Zusammenarbeit bzw. Unterstützung wünschen.“