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Zwei tüfteln weiter

Das digitale Klassenregister wird nun auch mobil: Die beiden Oberschüler Michael Debertol und Simon Wachtler haben die entsprechende App in Eigenregie entwickelt.
Michael Debertol & Simon Wachtler
Foto: Vinzentinum

Den Grundstein hat Stefan Raffeiner gelegt. 2014 bastelte der damals 22-Jährige ein digitales Klassenbuch, mit dem er sich zwar den Ärger hoher Landesbeamter einhandelte, aber bei den Schulen voll ins Schwarze traf. Jetzt steht ein weiteres digitales Tool für die Schulwelt bereit – entwickelt von zwei Oberschülern.

 

Kein Stillstand bei Schul-Software

 

Über 100 Schulstellen und mehr als 1250.000 User – Lehrer, Schüler, Eltern – verwenden das “Digitale Register” heute. 2018 hat das Unternehmen Untis GmbH, für das Raffeiner inzwischen arbeitet, die Software übernommen. Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie haben die Betreiber das “Digitale Register” zur E-Learning-Plattform ausgebaut und die Server-Kapazitäten deutlich erhöht. Seit Mitte März 2020 können Lehrpersonen über die Plattform Aufgaben und Abgabetermine kommunizieren, Schüler haben die Möglichkeit, Arbeiten einzureichen.

“In Zeiten wie diesen werden die Vorteile der Digitalisierung für alle umso mehr spürbar. Wir freuen uns, mit unserer Lösung einen Beitrag leisten zu können, damit der Unterricht trotz geschlossener Schulen fortgeführt werden kann”, zeigte sich Stefan Raffeiner zufrieden.

Seit Kurzem gibt es das digitale Klassenregister nun auch für die Hosentasche.

 

Digital wird auch mobil

 

Zwei Schüler des Vinzentinums haben in Eigenregie eine App entwickelt, die auf die Funktionen und Inhalte der Webversion des “Digitalen Registers” zugreift. Noten, Hausaufgaben, Benachrichtungen etc. können nun also auch am Smartphone oder Tablet abgerufen werden. Es gibt einen Offline- und einen Dark-Modus, genauso wie einen grafisch dargestellten Notentrend. Die Köpfe hinter der App sind Michael Debertol und Simon Wachtler. Die beiden sind 17 und 16 Jahre alt, stammen aus Brixen und besuchen die dritte Klasse des Klassischen Gymnasiums am Vinzentinum.

“Die App ist in der Programmiersprache Dart geschrieben”, erklärt Debertol, der den Großteil der Programmierarbeit geleistet hat. Das nötige Wissen dafür hat er sich selbst über Tutorials im Internet angeeignet. Das Projekt umfasse mittlerweile mehr als 10.000 Programmierzeilen, fügt Wachtler hinzu. “Immer wieder sind neue Probleme aufgetreten, manchmal haben wir über Tage hinweg nach einer Lösung gesucht.”

 

Die App steht kostenlos und werbefrei im Apple-App Store und im Google Play Store zum Download bereit. Und sie ist nicht das einzige Werk der beiden jungen Programmierer. Seit Juli 2020 ist ihre App “My Daily Win” verfügbar – ein digitales Erfolgsjournal, in dem man die positiven Errungenschaften eines Tages notieren kann und dadurch gezielt sein Selbstbewusstsein aufbauen können soll. “Besonders in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich auf die positiven Dinge zu fokussieren, dankbar zu sein und sich nicht von den ganzen negativen Nachrichten beeinflussen zu lassen”, erklärt Simon Wachtler die Motivation für diese App.