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Keine Rast für Diktatoren

Die Betreiber der Raststätten entlang der A22 müssen sämtliche Produkte mit Etiketten von Diktatoren des 20. Jahrhunderts aus den Regalen entfernen.

In Zukunft wird es an den Raststätten auf der Brennerautobahn keine Weinflaschen mehr geben, auf deren Etikette Köpfe von Diktatoren des 20. Jahrhunderts abgebildet sind. Zu verdanken ist die Entfernung sämtlicher solcher Flaschen Alessandro Urzì. Dieser hatte am 14. Dezember vergangenen Jahres in einer Anfrage im Regionalrat wissen wollen, was die Regionalregierung gedenkt zu tun, “um beim Verkauf von Handelsprodukten entlang der A22 den Anstand zu wahren”. Urzì (Alto Adige nel Cuore) war nämlich aufgefallen, dass entlang der Brennerautobahn besagte Weinflaschen verkauft werden, auf denen den Kunden unter anderem die Konterfeis von Josef Stalin oder Adolf Hitler entgegenblicken. Insbesondere auf der Raststätte “Adige Est” stünden diese Flaschen zum Verkauft, hatte Urzì angemerkt und um schriftliche Beantwortung seiner Anfrage gebeten.

Diese liegt nun vor. Datiert auf den 11. Februar 2016, schreibt der Präsident der Regionalregierung Ugo Rossi: Die Brennerautobahn AG habe “mit Verwunderung vom Vertrieb der genannten Weinflaschen in den Raststätten erfahren”. Ähnliche Fälle seien bis zum Zeitpunkt der Anfrage Urzìs nicht bekannt gewesen. Sogleich nach dessen Hinweis habe die Gesellschaft “in sämtlichen Raststätten” Kontrollen durchgeführt. Das Ergebnis: “Genannte Flaschen wurden lediglich in der in der Gemeinde Brentino Belluno in der Provinz Verona liegenden Raststätte ‘Adige Est’ vertrieben”, teilt Rossi mit. Unverzüglich habe die Brennerautobahn AG den Betreiber besagter Raststätte kontaktiert und ihn aufgefordert, die erwähnten Weinflaschen sofort aus dem Verkauf zu nehmen und auch in Zukunft nicht mehr zu vertreiben. “Gleichzeitig”, so Rossi weiter, “hat die Gesellschaft auch alle anderen Betreiber von Raststätten aufgefordert, keine Produkte zu vertreiben, auf deren Etiketten die Köpfe von Diktatoren aus dem 20. Jahrhundert abgebildet sind.” Diesbezüglich seien von den Betreibern entsprechende Versprechungen gemacht worden.