Politics | SVP

Vinschgau setzt auf Basis

68 zu 23: Mit einem klaren Votum entschied sich der SVP-Bezirk Vinschgau gestern Abend, seine Mitglieder bei der Auswahl der Kandidaten für die Landtagswahl mitbestimmen zu lassen.

Den Mitgliedern statt den Funktionären das Wort: Bei der Basiswahl sind die Vinschger Vorreiter  in der Südtiroler Volkspartei. Noch vor ihrer Einführung im Parteistatut wurde die Basiswahl bei den Landtagswahlen 2008 vom SVP-Bezirk Vinschgau gewissermaßen als Pilotprojekt getestet.  Nach den positiven Erfahrungen war für den  stellvertretendem Bezirksobmann Manfred Pinzger klar, dass die Mitglieder auch 2013 direkt bei der Kandidatenkür mitreden sollten.  

 

Die Frage, ob eine solche Kandidatennominierung bei Wahlen mit Vorzugstimmen nicht ein wenig zu viel der Auswahl sei, verneint der ehemalige Senator bestimmt. „Auf dem herkömmlichen Nominierungsweg haben die Mitglieder sehr wenig Einfluss“, sagt er, „und wir haben gesehen, dass sie diese frühe Einbindung sehr motiviert und für Spannung sorgt.“

 

Neben Brixen und Pustertal ist der Vinschgau somit der dritte SVP-Bezirk, der sich für Vorwahlen ausgesprochen hat. Laut einer Statutenänderung im Vorjahr kann bei dieser Landtagswahl jeder Bezirk selbst entscheiden, ob seine Kandidaten von den Ortsausschüssen oder den Mitgliedern selbst gewählt werden. Die definitive Entscheidung über die Basiswahl wird aber auch im Vinschgau erst nach dem 31. März fallen.

 

Immerhin hat der Bezirk, der zwei Kandidaten auf der SVP-Liste nominieren kann, bereits drei starke Pferde im Rennen: Neben dem gestrigen und einstimmigen Beschluss, Richard Theiner als bindenden Bezirkskandidaten zu ernennen, sind laut Pinzger Landtagsabgeordneter Josef Noggler und Ortobfrau Rosalinde Gunsch Koch Fixstarter einer Basiswahl. Sollten von den Mitgliedern innerhalb der kommenden Woche keine weitere Vorschläge mehr kommen, geht die Rechnung so klar auf, dass die Basis schlicht und einfach überflüssig würde.