Digitaler Tschöggelberg

Das Thema Digitalisierung ist in aller Munde und die damit verbundenen Ansprüche an die Gemeinden steigen. Bürger:innen wünschen sich heute eine agile und effiziente Verwaltung, die schnell reagiert. Tatsächlich gibt es in Südtirols Gemeinden Aufholbedarf im Bereich der Digitalisierung. Die Gemeindeverwaltungen von Mölten und Vöran wollen mittels eines EU-Förderprojektes einen Schritt nach vorn setzen und die digitale Verwaltung ausbauen.
Im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) haben sie ein Kooperationsprojekt gestartet. Ihr Förderprojekt mit dem Titel „Die digitale Gemeinde - Kooperationsprojekt der Gemeinden Mölten und Vöran“ wurde genehmigt. Mit einem Gesamtbudget von knapp 185.000 Euro beabsichtigen die beiden Gemeinden ihre Bauämter zu digitalisieren, indem Bauamtsakten und Dokumente, sowie Wiedergewinnungs- und Durchführungspläne in Zukunft digital bereitgestellt und abgerufen werden können.
Zusammenarbeit notwendig
Die Projektpartner haben sich für eine gemeinsame Umsetzung der Digitalisierungsmaßnahmen entschieden, da es gerade im Bereich der Politik im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen notwendig sein wird, einen körperschaftsübergreifenden Ansatz anstelle von isolierten Einzelmaßnahmen zu verfolgen.
Sie möchten mit dem vorliegenden Projekt einen weiteren Schritt in Richtung „digitale Gemeinde” schaffen und durch eine wirksame Digitalisierung von analogen Bauakten in den beiden Bauämtern einen spürbaren Nutzen und Mehrwert nach Innen und nach Außen generieren. Digitale Akten können zeit- und ortsunabhängig eingesehen und abgerufen werden und ihre Bereitstellung erhöht die Effizienz von internen Abläufen.
Hoher bürokratischer Aufwand
Für Kleingemeinden wie Mölten und Vöran sind derartige Projekte in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung, da sind sich beide Bürgermeister einig. „Die Herausforderung bei den EFRE-Projekten liegt in der Komplexität. Es steht ein enormer bürokratischer Aufwand hinter der Durchführung, der oft schwer nachvollziehbar ist “, so der Bürgermeister der Gemeinde Vöran, Thomas Egger.
Auch der Bürgermeister von Mölten, Walter Gruber, bestätigt die Komplexität des Vorhabens: „Bedauerlicherweise sind wir im Zuge der Bearbeitung des Projektes auf viele Herausforderungen gestoßen, da dies das erste Projekt in Kooperation zweier Gemeinden in Südtirol ist. Die Umsetzung solcher Projekte sollte dringend erleichtert werden.“
Mit dem Kooperationsprojekt fließen insgesamt EU-Fördergelder in der Höhe von knapp 185.000 Euro in beide Gemeindekassen, die Umsetzung des Vorhabens ist bis Ende des Jahres 2022 geplant. Projekte dieser Art lassen sich zwar termingerecht umsetzen, sie entfalten ihre Wirkung aber in der Regel nicht von heute auf morgen. Der Startschuss für eine digitalere Gemeinde Mölten bzw. Vöran ist jedenfalls gefallen.
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