Chronicle | Bergrettung

"Gute Bergschuhe braucht es schon"

Eine Gruppe deutscher Touristen war am 18. Juni in Bergnot geraten. Auf Schnee in hohen Lagen waren die Bergsteiger nicht vorbereitet.

Wenn es nicht mehr weiter geht, muss das eingesehen werden. Eine Gruppe Deutscher Touristen war am 18. Juni auf der Hochwart,  oberhalb von Naturns in Bergnot geraten.

Auf einen Abstieg durch Schneefelder waren die vier Bergsteiger samt Kleinkind nicht vorbereitet gewesen. Die Ausrüstung fehlte.  Franz Haller, der Rettungsstellenleiter aus Meran, erklärt in einem Telefonat: "Auf den Kämmen in der Höhe liegt kein Schnee mehr, da fehlt sich nichts. Aufzupassen ist halt in den Schneefeldern, die noch in den Rinnen liegen. Da hat sich der Schnee durch den Abgang von Lawinen meterhoh aufgetürmt."

Nordseitig und dementsprechend schattig ist der Abstieg von der etwa 2.500 Meter hohen Hochwart, "leichte Wanderschuhe sind da abzuraten", unterstreicht Haller. "Man braucht keine Steigeisen um ein Schneefeld zu überqueren. Sehr wohl aber gute Bergschuhe und Trittsicherheit."

Ein Leichtverletzter wurde von der Meraner Bergrettung am 18. Juni ins Krankenhaus gebracht. "Der Mann hatte Abschürfungen und leichte Verletzungen, er war auf dem Schneefeld ausgerutscht und ja, er war auch sehr geschwächt", berichtet der Einsatzleiter. Unterschieden werden müsse einfach zwischen einer Wanderungen und einer alpinen Tour. "Das muss man einfach abwägen können. Bei dem Vorfall gestern ist noch einmal alles gut gegangen. Die Gruppe hatte auch ein vier- bis fünf Jahre altes Kind mit. Das war dementsprechen durchnässt und erschöpft. Ein Einheimischer hat das Kind dann runter getragen." Und nachdrücklich sagt der Bergretter: "Wenn man nicht ausgerüstet ist, sollte man solche Touren einfach vermeiden."