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AC/DC By The Sea

Sonntag, zweite Nachmittagshälfte. Was bietet sich an, wenn man kurz Livemusik tanken möchte? Zum Beispiel die AC/DC-Tribute-Band The Jack am Lago di Terlago bei Trient.
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Foto: rhd
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Wussten das Publikum auf ihrer Seite: The Jack am gestrigen Sonntag, 19. Juni 2022, an den Ufern des Lago di Terlago. Foto: rhd

 

Wir waren auf dem Rückweg, von Norden Richtung Unterland und hatten Zeit und Laune auf etwas Livemusik. Der gestrige Sonntagnachmittag bot zum einen ein Stadtviertel-Open Air in Brixen und einen Gig der Trentiner AC/DC-Tribute-Band The Jack, die bei der Bar Lido 2.0 am Lago di Terlago spielen sollten.

Obwohl die Band schon seit vielen Jahren – auch in Südtirol – unterwegs ist, hatten wir sie live noch nie gesehen und die Bar Lido hat diesen Sommer zudem ein durchaus ansprechendes Liveprogramm zu bieten. Und so wollten wir uns gleichzeitig auch die Location ansehen, die wir ebenfalls nicht kannten, und machen den kleinen Umweg über Trient.

 

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Die Songauswahl war gut und reichte von Bon Scott-Klassikern, über das „Back In Black”-Album bis hin zu „neueren” Songs wie „Stiff Upper Lip”: The Jack rockten sich entspannt durch die Discographie der Australier. Foto: rhd

 

Etwas AC/DC also, und ein paar Fotos von einer neuen Live-Location.

Terlago liegt wenig mehr als fünf Kilometer oberhalb von Trient, wenn man Richtung Riva del Garda fährt. Und der Lago di Terlago ist ein kleiner Badesee, der vor allem von Trentinern genutzt wird. Richtige Touris nehmen wir keine wahr, aber sehr wohl ein Publikum, das nicht zum Schwimmen, sondern für die Livemusik gekommen ist, die die Bar Lido 2.0 jeweils sonntags bietet. Und heute sind das eben The Jack, die offensichtlich „ziehen”.

 

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Nicht zu laut, nicht zu aufdringlich: Sound und Performance waren an diesem Nachmittag nahezu perfekt weil der Situation angemessen. Foto: rhd

 

Als wir ankommen, ist die Band gerade mit dem Soundcheck beschäftigt. Die Anlage steht mit dem Schlagzeug auf einem Hänger, ebenso die Rhythmussektion. Solo-Gitarrist und Sänger tummeln sich davor. Unaufgeregt und entspannt groovt sich die Band ein, und so auch das Publikum, das den gesamten, durchaus geräumigen Bereich zwischen Seeufer und Bar füllt.

Der Soundcheck läuft irgendwie ganz nebenbei, ist kurz und nervt nicht, wie bei anderen ähnlichen Situationen. Kurz vor 18 Uhr beginnt die Band dann mit dem ersten Song, „It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock'n'Roll)” und überrascht mit zweierlei: Sie bewegt sich nahe am Original und spielt die Songs mit einem Sound, der der Situation absolut angemessen ist und AC/DC mehr als groovige Rhythm'n'Blues/Blues-Rock-Band zeigt und nicht als großes, heftiges Hardrock-Spektakel. Super.

 

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Badegäste, ja, aber auch und vor allem Fans von The Jack: Das Publikum feierte die Band bei sinkender Sonne an den Ufers des malerischen Lago di Terlago. Foto: rhd

 

Nach „It's A Long Way...” folgte „Hell Ain't A Bad Place To Be” und mit „Stiff Upper Lip” ein erster Brian Johnson-Song. Alessio Bernardi, der Sänger, der von Anfang an auf das Publikum zugeht, sich mit seinem Mikro zwischen den Bänken, zwischen den Leuten bewegt und es erfolgreich in die Show mit einbezieht, passt seine Stimme leicht an und klingt annähernd wie Johnson.

Von Johnson sollten u.a. noch die Überhits „Back In Black”, „Hell's Bell's” und „Thunderstruck” folgen. Und weil sich Bernardi nicht an die vereinbarte Setlist hält und sich spontan für Songs entscheidet, auf die er gerade Lust hat, bekommen wir Songs wie „Given The Dog A Bone” und „Shot Down In Flames” „geschenkt”.

Sehr cool übrigens die Version von „Jailbreak”, bei der sich die Band nicht aus der Ruhe bringen ließ, als ihr Frontmann irgendwo im Publikum verloren gegangen schien.

 

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Kerry King ohne Tattoos? Nein, Gabriel Di Francesco: Ohne großartig eine Miene zu verziehen lieferte der Brunecker Gitarrist mit sehr viel Coolness sämtliche Solis und Angus-Young-Parts der Show. Foto: rhd

 

The Jack sind wie gesagt schon lange unterwegs und seit mittlerweile fast zehn Jahren bereits steht der Brunecker Gitarrist Gabriel Di Francesco an der Gibson SG, d.h. er spielt das, was Angus Young bei AC/DC spielt. Und Di Francesco hat mit sehr viel Understatement und Coolness geliefert. Wie auch der Rest der Band: Die Rhythmus-Sektion – Paolo Ferrari (Rhythmusgitarre), Luca Casagranda (Schlagzeug) und Cristiano Dalla Pellegrina am Bass – war solide und Sänger Alessio Bernardi, der keinerlei (!) Kontaktschwierigkeiten hat, was das Publikum betrifft, hatte die Bon Scott-Songs ebenso im Griff wie die Brian Johnson-Songs, wobei ihm letztere stimmlich etwas besser lagen.

 

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The Jack live am Lago di Terlago, 19. Juni 2022 (v.l.n.r.): Paolo Ferrari (Rhythmusgitarre), Luca Casagranda (Schlagzeug), Cristiano Dalla Pellegrina (Bass), Alessio Bernardi (Stimme) und Gabriel Di Francesco (Lead-Gitarre). Foto: rhd

 

Als The Jack mit dem Song „The Jack” das letzte Drittel ihrer Setlist beginnen, gehen wir zufrieden Richtung Parkplatz und wissen dreierlei: AC/DC sind zeitlos, die Songs bei The Jack in sehr guten Händen und – wenn alles klappt – werden wir diese Location sicher noch einmal aufsuchen, wahrscheinlich schon nächsten Sonntag.

Am nächsten Sonntag, 26. Juni 2022, ab 17.30 Uhr, wird das aus Trient stammende Trio The Runaway Three nämlich eine handverlesene Songauswahl von frühen Proto-Punk- und Garage-Bands auf die Bühne bringen, also Songs von großen vergessenen Bands wie The Seeds, The Sonics, The 13th Floor Elevators, The Yardbirds und anderen mehr.

 

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Sattelfest bei „You Shook Me All Night Long”: Das Publikum kannte die Songs und ließ sich nicht zweimal bitten, wenn es darum ging mitzusingen. Foto: rhd

 

Links:

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Bar Lido 2.0 (Lago di Terlago) Facebook: https://www.facebook.com/BarLido2.0
The Runaway Three Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/472775261276776

 

Songs von den Anfängen der Rockmusik: The Runaway Three werden nächsten Sonntag, 26. Juni, ab 17.30 Uhr, am Lago di Terlago live zu sehen sein.
Songs aus den Anfangstagen der Rockmusik: The Runaway Three werden nächsten Sonntag, 26. Juni, ab 17.30 Uhr, am Lago di Terlago live zu sehen sein. Grafik: Bar Lido 2.0 (Lago di Terlago)