Economy | Heimische Wirtschaft

Eggentaler Wirtschaftsschau: Zeigen was man kann

Die drei Gemeinden des Eggentals, Deutschnofen, Welschnofen und Karneid präsentieren an drei Tagen alles, was die heimische Wirtschaft hergibt: Landwirtschaft, Tourismus und Handwerk. Der Bürgermeister von Welschnofen, Markus Dejori gibt Auskunft.

Herr Dejori, was war denn der Anlass für diese erste gemeinsame Wirtschaftsschau im Eggental?

Markus Dejori: Es war vor allem der Gedanke, dass wir in Zeiten der Krise selbst etwas auf die Füße stellen sollen, in einer wirtschaftlich zähen Zeit ist Nichts-Tun der falsche Weg, also wollten wir zeigen, was das Eggental an Gemeinsamkeiten aufzuweisen hat und wie groß die Bandbreite an verschiedenen Wirtschaftstreibenden im Tal ist.

Welches sind denn die Gemeinsamkeiten im Eggental?

Markus Dejori: In erster Linie unsere Straße, die berühmte Eggentaler Straße, die so etwas wie das Symbol unseres Tales ist. Seit Jahren wird diese Straße verbessert, derzeit wird an 3 bis 4 Baustellen gearbeitet und die Ausschreibung des 3. Bauloses mit dem dritten Tunnel ist bereits im Gang. Eine weitere Gemeinsamkeit, die die drei Gemeinden noch stärken wollen, ist die Zusammenlegung der sozialen und politischen Dienste. Beispielsweise indem wir Polizeidienste, Altersheim, Müll und Abwasserreinigung dahingehend prüfen, wie wir die Ressourcen besser nützen können. Und als drittes möchte ich hier natürlich die privaten Unternehmen des Tales nennen, die wir in dieser Wirtschaftsschau eben gemeinsam vorstellen. Wir haben starke Handwerksbetriebe im Eggental, wir haben die Kaufleute mit dabei, den Ortsbauernbund und die Tourismusvereine mit den Skigebieten Oberreggen-Carezza. Wir stellen natürlich auch die neue Verbindung vom Welschnofener Ortszentrum zur Frommeralm vor, der ab der Saison 2013/14 funktionieren wird und für uns Welschnofner wirklich fünf vor zwölf kommt, denn sonst wäre der Skizug für uns abgefahren.

Wie sieht es mit der Abwanderung aus den Eggentaler Dörfern, bzw aus Ihrem Dorf, Welschnofen aus, bleiben die jungen Leute im Tal?

Markus Dejori: Wir haben soweit ich weiß stabile Daten, unsere Dorfbevölkerung wird nicht weniger. Natürlich bedingt die Nähe zur Stadt Bozen, dass viele dort ihren Arbeitsplatz haben, aber unsere Betrieb funktionieren und die Nahversorgung ist ebenfalls garantiert.

Für die Eggentaler Wirtschaftsschau kommen an die 70 Betriebe zusammen, es gibt ein Rahmenprogramm mit Oktoberfest und Rocknacht, worauf wollen Sie persönlich hinweisen?

Markus Dejori: Für uns Welschnofener, aber auch insgesamt im Eggental ist die Landwirtschaft ein Zweig auf den wir noch stärker setzen wollen. Hier haben wir ein Projekt mit der Freien Universität Bozen gestartet, das die lokale Landwirtschaft mit neuen Ideen verbinden soll. Unser „Eggentaler Kistl“ will alte Gemüse- und Anbausorten die bereits früher im Tal kultiviert wurden, wieder für die Bauern attraktiv machen. Holunder, Spinat oder Erdnüsse, wir müssen prüfen, welche Sorten für das Eggental und seine klimatischen Verhältnisse gut gehen.

Gibt es auch grenzübergreifende Aktionen im Rahmen der Wirtschaftsschau zu den Nachbarn im Fassatal?

Markus Dejori: Wir laden alle ein, zu uns zu kommen, die „Fassaner“ fahren ja üblicherweise durch das Eggental wenn sie nach Bozen wollen und so haben wir doch einen regelmäßigen Kontakt zu ihnen.

Die Eggentaler Wirtschaftsschau findet vom 20. bis 22. September 2013 in der "Hälslwiese" bei Kilometer 8 der Eggentaler Straße statt.