Politics | Verkehr
„Verbot würde lokale Wirtschaft treffen“
Foto: Comune di Bolzano
Ab Jänner 2025 wird die Autobahn im nördlichen Wipptal im Abschnitt Luegbrücke für mehrere Jahre nur einspurig befahrbar sein. Ein Vorgeschmack, was Südtirol dann an Verkehrsüberlastung erwartet, konnte man vor Kurzem erleben, als dringende Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden mussten. Die Auswirkungen waren sogar im Vinschgau spür- und messbar. Der Grund: die Verlagerung eines Teiles des Verkehrs von der Brennerachse in den Vinschgau. In Rabland wurde beispielsweise beim Gesamtverkehr über einen Zehnjahres-Zeitraum eine Zunahme von 12,3 Prozent und am Reschen sogar von 23 Prozent verzeichnet. „Mit dem 2025 beginnenden Großbauprojekt an der Luegbrücke verschärft sich die Situation sicherlich noch einmal beträchtlich, denn die Straßen sind bereits jetzt schon übervoll. Nicht nur die Bevölkerung im Eisack- und Wipptal, sondern vor allem auch jene des Vinschgaus befürchtet deshalb zu Recht spätestens 2025 einen Super-Gau“, beklagte der Vinschger SVP-Landtagsabgeordnete Josef Noggler.
Mit einer Landtagsanfrage wollte Magdalena Amhof, SVP-Vertreterin des Eisacktales, in Erfahrung bringen, welche Vorbereitungsmaßnahmen die Landesregierung hinsichtlich des zu erwartenden „Super-Gau’s“ trifft. Die Antworten von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider geben jedoch wenig Anlass zur Hoffnung. So ist für das Jahr 2023 kein Ausbau von Direktverbindungen im Schienenverkehr über den Brenner vorgesehen. Zwar wird derzeit überprüft, ob während der geplanten Sanierungsarbeiten an der Luegbrücke zumindest am Wochenende mehr Züge eingesetzt werden können, allerdings wären keine Direktverbindungen möglich, sondern die Fahrgäste müssten am Brenner umsteigen. Grund dafür ist, dass für diese Verbindungen Mehrstromzüge notwendig sind. Diese müsste jedoch Österreich beschaffen, so Alfreider. Bzgl der Einführung von Lkw-Fahrverboten, Quell- und Zielverkehr ausgenommen, etwa um Gefahrenstellen wie jene in Mauls zu entschärfen, erklärt der Mobilitätslandesrat, dass überall dort, wo die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anbringung eines derartigen Fahrverbotes vorliegen und dieses Verbot technisch sinnvoll und begründbar ist, der Straßenbetreiber dies angebracht hat bzw. er dies auch in Zukunft anbringen wird.
Aus den bisherigen Erhebungen geht hervor, dass der allergrößte Anteil des Schwerverkehrs auf der Staatsstraße eben jener Quell- und Zielverkehr ist. Mit einem Verbot würde man demnach vor allem die lokale Wirtschaft treffen.
„Bei einem etwaigen Verbot kann allerdings nicht zwischen Quell- und Zielverkehr sowie dem restlichen Verkehr unterschieden werden. Dies lassen geltende Normen nicht zu. Aus den bisherigen Erhebungen geht hervor, dass der allergrößte Anteil des Schwerverkehrs auf der Staatsstraße eben jener Quell- und Zielverkehr ist. Mit einem Verbot würde man demnach vor allem die lokale Wirtschaft treffen“, so Alfreider.
Was die Umfahrung in Gossensaß betrifft, müsse dieses Bauvorhaben wie alle Projekte dieser Größenordnung nicht nur technisch, sondern auch hinsichtlich der umweltrelevanten Auswirkungen von den zuständigen Landesämtern geprüft werden. Laut Alfreider können die Verfahrenszeiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht verbindlich definiert werden. „Die Planung sollte 2025 erfolgen, um das Verfahren zur Ausschreibung der Arbeiten innerhalb 2026 abschließen zu können. Bestenfalls könnten die Bauarbeiten Ende 2026 starten und innerhalb von drei Jahren abgeschlossen werden“, so Alfreider, der erklärt, dass man nach Möglichkeit versuchen werde, den Zeitplan zu straffen und kurz zu halten. „Dadurch – Rekurse und andere Unvorhergesehene ausgenommen – kann man damit rechnen, dass sich eine geringfügige Zeitersparnis ergeben wird.“
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Kurz zusammengefasst: man
Kurz zusammengefasst: man (der LR und im weiteren der LH) kann nur reden, aber nichts tun. Es sind andere zuständig, die Gesetze verbieten es usw. Naja, besser kann's ja nicht gehen. :-(
Ich glaube , dass es andere
Ich glaube , dass es andere technische Lösungen gibt. Als 2010 bis 2013 an der Brennerautobahn in SERRAVALLE1 + SERRAVALLE2 + SDRUZZINA' alle Brücken saniert und sogar die Fahrbahn erhöht wurde gab es keinen Verkehrsinfarkt. Der Eingriff kostete ca. 42 Mio €. Aus politischer Sicht sollten sich die Techniker um eine europäische Ausschreibung stark machen. Diese sollte den konstanten Verkehrsfluss als Voraussetzung haben.