Economy | Handel

Kaufleute zeigen Benko weiterhin kalte Schulter

Der Handels- und Dienstleistungsverband hds bleibt trotz Variante bei seinem Nein zum Großprojekt von Investor Rene Benko. Hauptkritikpunkt: die irrsinnige Handelsfläche von 35.000 Kubikmetern.

 

Das überarbeitete Benko-Projekt überzeugt nicht alle Kritiker. Während sich an der Umweltfront ein kritischer Geist wie Rudi Benedikter von Projekt Bozen vor allem dank integrierter Virgl-Bahn zu erwärmen beginnt, bleibt der Handels- und Dienstleistungsverband hds bei seiner ablehnenden Haltung: „Die Schachtel ist zwar neu, aber der Inhalt bleibt wie gehabt“, lautete die erste Reaktion nach der Blitz-Vorstellung des Projekts am Montag. Kern der Kritik ist nach wie vor eine für Bozner Verhältnisse „irrsinnige und überproportionale Handelsfläche von 35.000 Quadratmetern“. Dies entspricht der doppelten Fläche des immer als Beispiel genannten Kaufhaus Tyrol in Innsbruck, das weit mehr Einwohner als Bozen habe, erklärt der Bozner hds-Ortsobmann Thomas Rizzolli. Somit würde die Handelsfläche der Bozner Innenstadt verdoppelt – zum Nachteil vieler Familienbetriebe der Bozner Innenstadt und in den Stadtvierteln, aber auch in den umliegenden Gemeinden. 

Strikte Ablehnung auch für „die Idee, einem einzigen Investor das Monopol für ein Großprojekt und damit das Eigentum an allen Verkaufsflächen zu übertragen und die einheimischen Unternehmer von allen Investitionsmöglichkeiten auszuschließen“. Umso wichtiger ist es für die Kaufleute, nun in den Entscheidungsprozess zum Bozner Großprojekt eingebunden zu werden, um an der künftigen Gestaltung des Handels in Bozen mitwirken zu können. Denn: Das Areal verdiene sich eine tatsächlich großzügige Neugestaltung, besonders in Bezug auf das neue Bahnhofsareal. „Diese Chance gilt es zu nutzen, aber nicht so, wie das Benko will, meinen hds-Präsident Walter Amort und Thomas Rizzolli. Ihre Schlussfolgerung: „Schnellschüsse und exklusive Vorfahrtsschilder für einen einzigen Großinvestor sind hier fehl am Platz.“ 

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gorgias Tue, 11/19/2013 - 09:31

wenn unkompetente und unfreundliche Bedienung und überhöhte Preise nicht mehr konkurenzfähig sind.

Tue, 11/19/2013 - 09:31 Permalink
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Harald Knoflach Thu, 11/21/2013 - 08:28

"Dies entspricht der doppelten Fläche des immer als Beispiel genannten Kaufhaus Tyrol in Innsbruck, das weit mehr Einwohner als Bozen habe, erklärt der Bozner hds-Ortsobmann Thomas Rizzolli."

Man mag zu dem Projekt stehen, wie man will. Aber könnte jemand dem Hr. Rizzolli sagen, dass 35.000 nicht das doppelte von 33.000 ist und dass es in Innsbruck allein in der Innenstadt mit dem Sillpark (28.500 m2), dem Innsbruck West (15.000 m2) und mit Abstrichen den Rathaus Galerien noch drei weitere große Zentren neben dem Kaufhaus Tyrol (33.000 m2) gibt und sich am Stadtrand im Osten das allseits bekannte DEZ und im Westen die Cyta (zusammen weit über 100.000 Quadratmeter Verkaufsfläche) breitmachen. Das relativiert die Größenverhältnisse dann doch einigermaßen, oder nicht? So viel größer ist Innsbruck dann auch wieder nicht.

Thu, 11/21/2013 - 08:28 Permalink