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Keine Freude mit neuem Landesfeiertag

Der Vorschlag von Bischof Muser, den Josefitag als neuen Südtiroler Landesfeiertag einzuführen und den Pfingstmontag zu streichen, erregt die Gemüter.

Die Idee, den 19. März, das Fest des heiligen Josef, als Südtiroler Landesfeiertag neu einzuführen, sorgt für politische Reaktionen. Als einen "redUnseligen Festtagehandel" bezeichnet Sel-Parlamentarier Florian Kronbichler das Angebot Bischof Musers an den Südtiroler Landtag. 

"Die Wiedereinführung des Josefitages als gebotenen kirchlichen Festtag und seine Erhebung zum Landespatrozinium vermag ich weder religiös noch politisch gut zu heißen. Die seinerzeitige Abschaffung mehrerer kirchlicher und weltlicher Feiertage war eine heilsame Entrümpelung des Jahreskalenders, sowohl des weltlichen als auch des kirchlichen.

Außerdem erweise sich die Glaubensgemeinschaft bereits mit der Achtung des bestehenden Sonn- und Festtaggebots als ausgelastet, wenn nicht gar überfordert. "Was den „Austausch“ des Pfingstmontags mit dem Josefitag (19. März) als Landesfeiertag anlangt, den Bischof Muser Landeshauptmann Kompatscher offenbar abhandeln will, so ist die diesbezügliche Begründung ebenfalls fragwürdig. Wohl ist der heilige Josef Landespatron von Tirol. Dies aber auch nur einer von mehreren. Wie weit das allerdings in der (Nord- und Ost-)Tiroler Bevölkerung gefühlt ist? In der Südtiroler Bevölkerung, selbst in der religiös bekennenden, ist er das gar nicht. Die Maßnahme riecht deshalb eher nach patriotischer Nachrüstung. Würde nach religiösen Kriterien verfahren werden, wären ranghöhere Feiertage wieder einzuführen."

Dass man sich mit der Abschaffung des Pfingstmontags der gesamtitalienischen Realtität anpasse wolle, findet Kronbichler eigenartig: "Pfingsten, das wissen wir, ist ein sehr deutsches Fest. Und den Pfingstmontag gibt’s eben deswegen hauptsächlich im deutschsprachigen Raum. Dass Südtirol es plötzlich für statthaft findet, sich diesbezüglich vom „Mutterkulturraum“ abzukoppeln und sich Italien anzugleichen, ist bemerkenswert. Aber man darf beruhigt sein: Die Fremdenverkehrswirtschaft wird es zu verhindern wissen."

Auch Claudio Della Ratta, Bozner Gemeinderat, will den heiligen Josef als Feiertag nicht mit anderen Gemeinden teilen, so sein Argument: "Siamo ormai abituati, da questa Provincia, a veder azzerate le aspettative del Comune di Bolzano,  per un interesse superiore, quasi sempre in contrasto o addirittura competizione con il capoluogo. Siamo abituati a veder perpetrate scelte che favoriscono i piccoli comuni a discapito della città capoluogo di provincia. Non capisco allora perché dovremmo condividere il Santo patrono con gli altri 115 comuni dell'Alto Adige, quando i loro esponenti, assieme a molti esponenti del Consiglio provinciale, in più di un'occasione hanno dimostrano insofferenza verso la città di. Bolzano."

Roland Lang vom Südtiroler Heimatbund fordert Bischof Muser ebenfalls auf, den Pfingstmontag nicht zu opfern. Lang würde das "Fest der Republik" (2. Juni) gegen den neuen Feiertag eintauschen. Denn, da die Südtiroler am 2. Juni 1946 nicht mitbestimmen durften, "ob Italien als Republik oder Monarchie weitergeführt werden soll, hat dieser Tag für Südtiroler keine Bedeutung. Für Südtirol ist nach unserer Meinung der 2. Juni der überflüssigste Feiertag und der Josefitag ein sehr wichtiger," so der Obmann des Heimatbundes.

 

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Maximilian Ben… Wed, 11/19/2014 - 09:33

so ein Quatsch! Die Kirche sollte die Politik mit hoehren Anforderunen beschaeftigen. Siehe Brenner und Fluechtlinge. Stendiamo un velo pietoso sulla proposta ed i commenti.

Wed, 11/19/2014 - 09:33 Permalink