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Laut einer neuen ASTAT-Statistik besucht der Großteil der Südtiroler Studierenden eine Universität in der Region Trentino-Südtirol. Die Zahlen und Daten.
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Foto: upi
Im Studienjahr 2017/18 sind insgesamt 12.398 Südtirolerinnen und Südtiroler an einer italienischen bzw. österreichischen Universität eingeschrieben, in etwa gleich viele wie im vorhergehenden Studienjahr. 5.688 (45,9%) in Südtirol Ansässige studieren an italienischen Universitäten, an österreichischen Universitäten sind es 6.710 (54,1%). 
1.819 Südtiroler Studierende sind im Studienjahr 2017/18 erstimmatrikuliert, davon besuchen 875 (48,1%) eine italienische und 944 (51,9%) eine österreichische Universität. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der erstimmatrikulierten Südtiroler um 167 zurückgegangen (-8,4%). 
Das geht aus einem statistischen Bericht hervor, den das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) jetzt veröffentlicht hat.
 

Universitäten in Italien
 

Im Studienjahr 2017/18 sind 5.688 Studierende aus Südtirol an italienischen Universitäten eingeschrieben, 67 mehr als im Vorjahr (+1,2%). Die Datenanalyse nach Geschlecht ergibt, dass 2.224 männliche und 3.464 weibliche Südtiroler Studierende an italienischen Universitäten eingeschrieben sind. 
Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist die Anzahl der Südtiroler Studenten an italienischen Universitäten um 7,4% gesunken, und zwar von 6.143 im Studienjahr 2007/2008 auf 5.688 im Berichtsjahr. 
Südtiroler Studierende an Hochschulen in Italien bevorzugen eine Universität in der Nähe ihres Wohnortes: Im Studienjahr 2017/18 studieren 2.663 Südtirolerinnen und Südtiroler im Lande. Das entspricht einem Anteil von 46,8% aller Südtiroler Studenten, die an italienischen Universitäten eingeschrieben sind. 34,9% besuchen die Freie Universität Bozen, 7,2% die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ und 4,7% die Philosophisch-Theologische Hochschule in Brixen. 
Berücksichtigt man auch die 15,2%, die in Trient studieren, haben 62,0% aller Südtiroler Studierenden, die an italienischen Universitäten eingeschrieben sind, eine Hochschule in der Region Trentino-Südtirol ausgewählt.
 
 
Die beliebtesten Universitäten außerhalb der Provinzen Bozen und Trient sind jene von Verona (7,4%), Bologna (4,9%), Mailand (4,5%) und Padua (4,1%). Die restlichen 17,1% der Südtiroler Studenten sind an anderen italienischen Universitäten eingeschrieben. 
Die meistgewählten Studiengänge der an italienischen Universitäten eingeschriebenen Südtiroler Studierenden fallen in die Bereiche Bildungswissenschaften (18,4%), Wirtschaft und Statistik (14,7%), Gesundheitswesen (10,8%) sowie Politik- und Sozialwissenschaften (10,7%). 
Mehr als ein Viertel (26,8%) der in Südtirol ansässigen Hochschulstudentinnen, die in Italien studieren, haben sich für den Fachbereich der Bildungswissenschaften entschieden, weitere 13,1% für einen Studiengang im Gesundheitswesen. Die männlichen Studenten bevorzugen hingegen die Fachrichtungen Wirtschaft/Statistik (19,1%) und Ingenieurwesen (16,1%). 
Im Kalenderjahr 2017 haben 1.145 Südtiroler (750 Frauen und 395 Männer) ihr Studium an einer italienischen Universität abgeschlossen. Das entspricht einem Anstieg von 14,0% gegenüber 2016. 
4,8% der Südtiroler Hochschulabsolventen, die an italienischen Universitäten eingeschrieben waren, haben ihren Studientitel in Bozen erlangt, und zwar 29,9% an der Freien Universität Bozen und 14,9% an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“. Berücksichtigt man auch die Absolventen der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen (1,3%) und die Absolventen der Universität Trient (15,5%), so haben 61,7% der in Italien studierenden Südtiroler ihr Studium in der Region abgeschlossen. 
Die restlichen Jungakademiker haben ihr Studium in Verona (7,3%), Bologna (6,7%), Mailand (5,0%), Pa- dua (4,2%) und an anderen italienischen Universitäten (15,1%) abgeschlossen. 
Im Jahr 2017 haben die meisten der in Italien studierenden Südtiroler ihren akademischen Titel in den Fachbereichen Gesundheitswesen und Wirtschaft/ Statistik erlangt (16,7% bzw. 16,4%). 
 

Universitäten in Österreich

 
Auch wenn die Zahl der in Österreich studierenden Südtiroler in den vergangenen Jahren stetig anstieg, nehmen im Studienjahr 2017/18 die Einschreibungen von Südtiroler Studierenden an österreichischen Universitäten im Vergleich zum Vorjahr leicht ab (-0,8%). 
Im Vergleich zum Studienjahr 2007/08, als 5.150 Studenten aus Südtirol an österreichischen Universitäten eingeschrieben waren, beläuft sich ihre Zahl im Studienjahr 2017/18 auf 6.710, was einer Zunahme von 30,3% entspricht 
Unter den österreichischen Universitätsstädten fällt die erste Wahl der Südtiroler Studierenden, sicherlich dank der geringen Entfernung, nach wie vor auf Innsbruck. In der Tiroler Landeshauptstadt sind 57,3% der in Österreich studierenden Südtiroler eingeschrieben; es folgen Wien (30,8%) und mit beträchtlichem Abstand Graz (8,3%) und Salzburg (1,9%). Die restlichen 1,7% entfallen auf Linz, Klagenfurt und Leoben. 
 
 
In Österreich wählen Studierende aus Südtirol vor allem Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen 
Im Studienjahr 2017/18 studieren 1.306 (16,4%) Südtiroler Hochschüler an österreichischen Universitäten Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen. 1.263 (15,9%) haben hingegen Geisteswissenschaften und Künste, 1.179 (14,8%) Pädagogik und 1.089 (13,7%) Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik gewählt. 
Zudem gibt es noch 395 Südtirolerinnen und Südtiroler, die in Österreich an Privatuniversitäten (135), Fachhochschulen (84) und an Pädagogischen Hochschulen (176) studieren. 
Die Frauen bevorzugen ein Studium der Pädagogik sowie der Geisteswissenschaften und Künste (jeweils 20,4%). Die Männer wählen vor allem Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe (21,2%) sowie Naturwissenschaften, Mathematik und Statistik (15,8%). 
Im Studienjahr 2016/17 haben 1.084 Studenten aus Südtirol (510 Männer und 574 Frauen) ihr Studium in Österreich abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Absolventen um 12,6% angestiegen. 
Drei von fünf Hochschulabsolventen aus Südtirol, die in Österreich studiert haben, erlangten ihren Studientitel an der Universität Innsbruck (61,8%). Mit einigem Abstand folgen Wien (26,7%) und die restlichen Studienorte (11,7%) 
Der Großteil der Südtiroler Jungakademiker, die im Studienjahr 2016/17 in Österreich eine Hochschule absolvierten, erlangten ihren Titel in den Studienrichtungen Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen (19,1%), Pädagogik (15,7%) und Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe (15,1%) 
 

Mehr Frauen

 
Die Eintrittsquote in die Universität zeigt an, dass sich mehr als die Hälfte der Südtiroler Oberschulabsolventen des vorhergehenden Schuljahres, und zwar 52,7%, für ein Weiterstudium entschieden und sich im Berichtsjahr 2017/18 erstmals an einer Universität in Italien oder Österreich immatrikuliert haben 
Im Studienjahr 2017/18 haben im Verhältnis mehr männliche als weibliche Maturanten beschlossen, ihre Bildungslaufbahn an der Universität fortzusetzen. In der Tat haben sich 55,1 je 100 Oberschulabsolventen des Vorjahres an einer Universität eingeschrieben; bei ihren Kolleginnen waren es 50,9 je 100. 
Am weitesten klafft die Eintrittsquote bei den in Österreich Studierenden auseinander: Während sich nur knapp ein Viertel der Maturantinnen (24,7%) an einer österreichischen Universität eingeschrieben haben, sind es mehr 30% bei den männlichen Oberschulabgängern. 
Was den Eintritt in die italienischen Universitäten angeht, weisen die jungen Frauen höhere Werte auf als die Männer (26,1% gegenüber 24,3%). 
Die Universitätsbesuchsquote zeigt an, dass im Studienjahr 2017/18 auf 100 in Südtirol ansässige Jugendliche, die zum 31. Dezember 2017 der Altersklasse der 19- bis 25-Jährigen angehören, 29,3 an einer inländischen oder österreichischen Hochschule eingeschrieben sind. Die Universitätsbesuchsquote der Frauen liegt dabei mit 33,7% deutlich über jener der Männer (25,2%). Die geschlechtsspezifischen Unterschiede treten bei den an italienischen Universitäten eingeschriebenen Südtiroler Studenten stärker zutage als bei den in Österreich Studierenden 
Insgesamt sind 7 von 10 Maturanten der vorhergehenden fünf Schuljahre an einer Universität im Inland (32,5%) oder in Österreich (38,3%) eingeschrieben. 61,6 je 100 Oberschulabsolventen des Schuljahrs 2012/13 konnten im Fünfjahreszeitraum ihr Studium abschließen.