Society | Abgang

Primare in Pension

Sergio Messini tritt in den Ruhestand. Zugleich mit dem Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe verlässt auch sein Berufskollege Hubert Messner das Bozner Krankenhaus.
Sergio Messini & Hubert Messner
Foto: Fotos: Sabes

Es wird leer im blauen Bereich des Bozner Krankenhauses. Dort sind die Abteilungen Geburtshilfe und Neonatologie sowie die Neugeborenenintensivstation untergebracht – deren beide Primare sich zur Ruhe setzen. Nach dem Abgang von Hubert Messner ist nun auch die Pensionierung von Sergio Messini offiziell.
Für viele Jahre waren die zwei Ärzte am Bozner Krankenhaus tätig. Über drei Jahrzehnte lang engagierte sich Hubert Messner für den Aufbau der Neonatologie und Neugeborenen-Intensivstation, die er auch als Primar führte. Seit 1996 und damit länger als niemand zuvor leitete hingegen Sergio Messini die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Bozen. Beide Mediziner gelten als tragende Säulen des Bozner Krankenhauses. Und beide treten in Kürze den Ruhestand an.

Hubert Messner war bereits Anfang Dezember vom Generaldirektor des Sanitätsbetriebs Thomas Schael verabschiedet worden. Nicht ohne Wehmut. “Mit exzellenten Ergebnissen” habe Messner die Abteilung Neonatologie und Neugeborenenintensivstation aufgebaut, erinnerte Schael. Auch der Verein “Frühgeborene Südtirol” hatte im Rahmen des Weltfrühchentages, der Mitte November auf Schloss Sigmundskron gefeiert wurde, nur Worte des Lobes und des Dankes für Messner übrig. In Südtirol kommen rund 450 Kinder zu früh, d.h. vor der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt. “Wir haben an den Brutkästen um unsere Kinder gebangt und gehofft, dass alles gut geht – und wir durften dabei Dr. Messners medizinischer Fachkenntnis und seinem Erfahrungsschatz vertrauen. Seine Menschlichkeit und sein Bemühen, uns Eltern einzubeziehen, macht die Neugeborenenintensivstation von Bozen zu einer besonderen Station. Wir alle werden Sie sehr vermissen.” Diese Abschiedsworte sprach Jutta Perkmann, ehemalige Gründungsvorsitzende des Vereins “Frühgeborene Südtirol”. Mit Ende des Jahres verlässt Hubert Messner das Bozner Krankenhaus.

In Pension geht auch Sergio Messini, dessen Abteilung eng mit jener Messners verknüpft ist. In einer Aussendung erinnert der Sanitätsbetrieb an Messinis Innovationsgeist als Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe und seine Vorreiterrolle auf nationaler Ebene. “Gleichzeitig hat er eine integrierte multidisziplinäre Vision der Behandlung gynäkologischer und geburtshilflicher Krankheiten und Betreuung gefördert, wobei die Betreute bzw. Patientin als Person und Mensch in ihrer Gesamtheit stets im Mittelpunkt steht”, heißt es aus dem Sanitätsbetrieb, wo man zugleich die “bemerkenswerten organisatorischen Fähigkeiten” Messinis lobt. “Heute verlässt er seine Abteilung, in der man ‘seinen Abdruck’ erkennt. Eine komplexe Abteilung, unterteilt in: Geburtenabteilung, geburtshilfliche Operationsaal, ambulante Chirurgie, Geburtsbereich, Pathologische Geburtshilfe, Gynäkologie, gynäkologische und geburtshilfliche Ambulatorien für Externe und mehr als 10 hochspezialisierte Ambulatorien.”

Zuletzt waren sowohl Hubert Messner als auch Sergio Messini als Mitglieder einer 30-köpfigen Arbeitsgruppe damit betraut, ein Konzept für eine einheitliche Betreuung und Versorgung von Mutter und Kind, vor, während und nach der Geburt auszuarbeiten.
Wer die beiden Primare beerben wird, steht offiziell noch nicht fest.