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Neulich bin ich über einen stol-Artikel gestolpert (https://www.stol.it/artikel/politik/sie-hat-es-nicht-leicht-die-generation-weltuntergang), der mich seitdem sehr nachdenklich stimmt. Auf eine eigentümliche Art und Weise fühlte und fühle ich mich beim Lesen der ersten Zeilen verstanden: Verstanden als junger Mensch, über dessen Zukunft ein Damoklesschwert unsichtbarer Größe hängt; verstanden als Teil einer Generation, die eines Tages mit den Versäumnissen von heute leben muss sowie mit dem schlechten Gewissen, nicht mehr unternommen zu haben, um zukünftiges Leben auf der Erde zu sichern; verstanden als Kind einer Gesellschaft, die den meisten Menschen der westlichen Welt nie dagewesenen Wohlstand geschenkt hat, jetzt aber einen Mittelweg finden muss zwischen Lebensstandard und neuen, überlebenswichtigen Maßnahmen.
Denn schließlich geht es um nichts anderes als um die Frage, wie und ob Menschen in den nächsten Jahren bzw. in einigen Jahrzehnten leben und überleben sollen – dieser drohende Abgrund begleitet Menschen, nicht nur junge, heute bei jeder Entscheidung und bei jeder Beschäftigung. Manche befassen sich mehr damit, andere schaffen es, den wissenschaftlichen Konsens zu ignorieren und eine blühende Zukunft auch auf dem bisherigen Weg als möglich anzusehen. Es ist schon längst keine Generationenfrage mehr: Neben Fridays for Future gibt es mittlerweile auch Parents for Future, Grandparents for Future, Scientists for Future, usw. Genauso gibt es in jeder Generation, auch in der jungen, Menschen, die dem Thema gleichgültig gegenüberstehen. „Die Natur wird fortbestehen, die würde sich schon wehren.“, heißt es dann oft. Dass sie sich gerade zu wehren versucht, wird aber ignoriert: „Solche Ereignisse gab es schon immer.“ Das Argument, dass solche Ereignisse in der Geschwindigkeit und Anzahl, wie wir sie gerade erleben, menschengemacht sind und zu schweren, kaum zu bewältigen Herausforderungen führen werden, wird damit vorwegnehmend totgeschlagen.
Trotzdem sind 1,5 Grad Celsius das Ziel – und dieses Ziel verfehlen wir.
Vielleicht liegt es an einer persönlichen Eigenart, dass, immer wenn ich mich mit dem Thema beschäftige, viele Assoziationen durch meinen Kopf schießen: Wenn wir, wie das Pariser Klimaziel vorsieht, 1,5 Grad Celsius Erwärmung zum Ende des Jahrhunderts erreichen würden, würden 50% der Gletscher von 2015 geschmolzen sein, gäbe es alle 100 Jahre einen eisfreien Sommer in der Arktis sowie mehr Dürren und Hitzewellen, der Meeresspiegel würde steigen, … Das alles zöge weitere Migrationsbewegungen nach sich, Millionen Menschenleben würden von Starkregen und Dürreperioden bedroht werden. Trotzdem sind 1,5 Grad Celsius das Ziel – und dieses Ziel verfehlen wir. Gerade steuert die Menschheit auf drei bis vier Grad Erwärmung zu. Was das bedeutet, kann man sich wohl nur schwer ausmalen, wenn die Vorstellungskraft bereits bei 1,5 Grad Schwierigkeiten hat.
Wo wir bei Schwierigkeiten sind, kann man auch kurz ans sechste große Massenaussterben denken. Das fünfte Massenaussterben gab es vor 66 Millionen Jahren, als ein Asteroid mit rund zehn Kilometern Durchmesser im Golf von Mexiko einschlug. Wie es den Dinosauriern, die bis dahin die dominierende Spezies auf der Erde war, seitdem erging, kann man in Museen sehen. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES veröffentlichte 2019 seinen Globalen Bericht, laut dem eine Million Arten akut vom Aussterben innerhalb der nächsten Jahrzehnte bedroht sind. Spekulationen in diesen Dimensionen sind selbstverständlich nur sehr vage, schließlich entdeckt der Mensch immer wieder unbekannte Tierarten, während andere verschwinden, ohne jemals entdeckt worden zu sein. Der Mensch müsste in eine völlig neue Richtung, um das zumindest teils abzuwehren.
Dann werden die Skeptiker wieder laut: „Aber es gab nach jedem Massenaussterben ein starkes Aufblühen neuer Arten, die Natur übersteht das schon.“ Mit Sicherheit, aber interessieren wir uns nicht in erster Linie für den Menschen? Liegt es nicht in unserem ureigensten Interesse, uns selbst zu erhalten und fortzupflanzen? Wie soll das möglich sein, wenn die angenommenen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte absolut katastrophal aussehen und die Menschen heute noch nicht einmal alle Entwicklungen vorhersehen können, die eintreten werden? Sobald der Ball einmal ins Rollen gekommen ist, ist er schwer einzuholen. Wenn er erst über die Klippe rollt, dann wird er unerreichbar sein.
In solchen Gedankenspiralen gefangen schien mir der Artikel eine Erleichterung zu sein. Auch wenn der Name „Generation Weltuntergang“ als spöttisch angesehen werden könnte, entschied ich mich für die nüchternere Lesart: Das Damoklesschwert schwebt über unser aller Köpfe, über die der jüngeren sowie die der älteren, die die nächsten Jahrzehnte ja auch noch erleben werden. Ich fühlte mich verstanden in einer pessimistischen Zukunftsaussicht, die zurzeit kaum Alternativen hat. Wissend, dass die Zukunft immer Gefahren birgt, genauso wie Möglichkeiten, die Dinge vielleicht doch noch zum Guten zu wenden, las ich mit großem Interesse weiter, in der Überzeugung, die Lösung für unsere Probleme liege nicht in gegenseitigen Schuldzuweisungen, sondern im zwischenmenschlichen und generationsübergreifenden Dialog.
Auch frühere Generationen standen Schwierigkeiten gegenüber – mehr noch: Mit Sicherheit standen frühere Generationen größeren Schwierigkeiten gegenüber, als wir es heute tun. Unser aktuelles Leben ist zumeist nicht vom Kampf ums Überleben geprägt; wir können genießen, uns ausleben, lernen. Natürlich geht es uns besser. Aber wie lange noch? Das Zusteuern auf eine totale Katastrophe erfüllt viele Menschen mit Angst, wir sehen das über uns hängende Damoklesschwert, es scheint immer näherzukommen, während man der Untätigkeit der Gesellschaft zusieht. Einer Gesellschaft, der man auch selbst angehört, also ist man auch selbst an dieser Untätigkeit schuld. Die Erde ist nur von den Kindern geliehen, heißt es. Und doch handeln wir nicht so, auch nicht in Südtirol. Wenn einzelne ihr Leben völlig umkrempeln, beruhigt das zwar das eigene Gewissen, aber auf den Klimawandel hat es kaum Auswirkungen, muss ich mir eingestehen. Diese Machtlosigkeit, die mit der Perspektivlosigkeit einhergeht, macht an manchen Tagen ganz lethargisch. Die ständigen Nachrichten zur Förderung fossiler Energieträger und zur Zerstörung von CO2-Speicher (Lützerath als Beispiel auf der Weltbühne, der geplante Torfabbau in Leifers als lokales Beispiel), die täglich zu beobachtenden – und nicht zu überhörenden – Flieger, die u.a. vom Bozner Flughafen in die Welt starten, der viel zu langsame Ausbau der Erneuerbaren, die Bodenversiegelung, die fehlende Beachtung des Ausmaßes der Klimakrise und so vieles mehr: Das alles kann nur in eine Katastrophe münden. Es bräuchte einen Systemwechsel. Wenn sich nur genügend Menschen finden würden, um eine echte Wende einzuleiten. Vielleicht in diesem Artikel …
Doch leider enttäuscht mich das Ende. Es wird gefordert, darüber nachzudenken, wie man mit den Folgen der „Entgleisung“ leben könne. Unweigerlich frage ich mich, warum das nicht auch bei der Corona-Pandemie so gehandhabt wurde. Sogar Freiheitseinschränkungen mussten die Menschen in Kauf nehmen, um die Gesundheit und das Leben der meisten Menschen sicherzustellen. Auch da gab es Skeptiker, die von Beginn an eine Entgleisung forderten. Und doch entschied sich die Mehrheit für den anderen Weg. Warum soll bei diesem Problem dann die Anpassung an die Entgleisung eine Lösung sein? Vielleicht, weil uns das alles erst in Zukunft betreffen wird, wir also vermeintlich noch genügend Zeit haben. Als hätte die Mehrheit der Menschen, zurzeit noch vorwiegend in ärmeren Ländern der Welt, eine andere Wahl als sich anzupassen. Als ob die Entgleisung nur uns selbst betreffen würde, und nicht auch unsere ungeborenen Kinder, unsere Lebensgrundlage, eine lebenswerte Zukunft. Als ob nach dieser Entgleisung Leben auf unserer Welt, wie wir es kennen, noch möglich sein würde.
Ich kann mich dem leider nur
Ich kann mich dem leider nur in meiner eigenen verzweifelten Hilflosigkeit anschließen!
Um dieser dramatischen
Um dieser dramatischen Situation zu begegnen sollten dringend folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
1. Wasserüberleitungen und Schiffskanäle für naturnahen Transport:
- Von der Donau über Tirol zur Adria
- von der Donau über Elbe und Oder zur Nord- und Ostsee um dann über das Fluss- und Kanalsystem des osteuropäischen Tieflandes zum Weißen Meer im Norden, zur Kaspischen See, zum Schwarzen Meer und schließlich zum Mittelmeer zu gelangen.
- von den in das Eismeer mündenden Sibirischen Flüssen in die Aral-Kaspische Region, um den steppen- und wüstenhaften Gebieten Wasser zuzuführen, den fast ausgetrockneten Aralsee wieder zu füllen und dadurch eine der größten Umweltkatastrophen mit gesundheitlichen Schäden für Mensch und Tier zu beheben, dem Eismeer weniger Wärme zuzuführen - 10 kWh pro m³ Wasser - und so der Erderwärmung entgegenzuwirken.
- vom Kongo in den austrocknenden Tschadsee und weiter bis zum Mittelmeer um das Vordringen der Wüste mit der "Großen Grünen Mauer" aufzuhalten. dort effizienter fotoelektrischen Strom zu produzieren und mit HGÜ durch den Kanal bis nach Europa zu leiten.
Der unter www.tirol-adria.com „Ausblicke“ enthaltene Satz „Panzer zu Baggern umrüsten“ war vorausschauend für Mensch und Umwelt sinnvoll!
Die Bewirtschaftung von Flussräumen, Autobahnen, Straßen und Eisenbahnen, die wie Korridore das Land durchziehen und daher geeignet sind, intensiver, mehrfach oder anders genutzt zu werden.
1. Die Bewirtschaftung von Flussräumen:
a) Durch den Hochwasserschutz nach dem Prinzip: “Wehrt den Anfängen“ mit dem Schutz des
Bodens vor Erosion und der Wasserregulierung durch Speicher in höheren Lagen.
b) Durch die Nutzung der Wasserkraft
c) Durch die Schiffbarmachung von Flüssen, Seen und Kanälen
d) Durch Fischzucht und andere Aquakulturen
e) Durch Einrichtungen für Sport, Freizeit und Erholung
und so wertvollen Lebens und Wirtschaftsraum am Wasser zu gewinnen.
2. die Bewirtschaftung von Autobahnen und Straßen:
- die Photovoltaiküberdachung zur Stromerzeugung, zum Schutz der Infrastruktur selbst, zur Unterbringung von Strom- und Datenleitungen, die ihrerseits wieder tragende Elemente der PV-Überdachung und der Multifunktionsschiene fungieren. An dieser Schiene mit integrierter Strom- und Leitschiene, die in 5 m Höhe oberhalb der ersten Fahrspur verläuft, rollen elektrisch angetriebene und elektronisch gesteuerte Trolleys mit Hebewerk
a) zur hängenden oder schwebenden Beförderung von Personen und Gütern in Kabinen,
Containern und anderen Formen,
b) zum Ziehen und Steuern von fahrer- und antriebslosen Fahrzeugen ganz nach dem Prinzip:
„was zum Tragen zu schwer ist, das zieht man.“
c) Zur Übertragung von Strom und Steuerungsdaten an Elektrofahrzeuge. AKKU-betriebene
Fahrzeuge können so auch während der Fahrt Strom laden.
d) Zum Betrieb einer Hochgeschwindigkeits-Hängebahn. Diese wechselt dazu auf eine Schiene
oberhalb der Überholspur. Diese Hängebahn wird sehr flach und aerodynamisch gestaltet,
sodass darunter noch Fahrzeuge bis zu einer Höhe von 2,5 m fahren können, wobei bei
zunehmender Geschwindigkeit der Druck auf die Räder abnimmt und der Passagier das
Gefühl des Fliegens hat.
Somit fahren alle elektrisch und elektronisch gesteuert. Dies ermöglicht:
• Die Eliminierung der Abgase
• Die Reduzierung des Lärms und anderer negativer Einflüsse
• Die Erhöhung der Sicherheit, die auch die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Infrastruktur
steigert.
3. Die Bewirtschaftung der Eisenbahn:
Die oben beschriebene Bewirtschaftung von Autobahnen und Straßen ermöglicht ein dichteres Verkehrsnetz. Eisenbahnareale in Städten, Tälern und Dörfern können vorteilhaft anders genutzt werden, z.B. Eisenbahnstrecken für die 2-spurige und schnelle Einschienen-Hängebahn, welche darunter an Stelle der Geleise noch Platz für Fahrradwege und zum Verlegen von Leitungen bietet.
Das Einschienen-Hängebahn-System ist innovativ und wegen seiner Leichtigkeit ressourcenschonend, schnell und leistungsfähig und ist daher in der Lage, den Autoverkehr auf der Straße zu verringern.