Die AVS-Sesvennahütte
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Die beeindruckende Bergwelt der Sesvennagruppe bietet im Winter wie im Sommer abwechslungsreiche Tourenmöglichkeiten. Mit ihren zahlreichen Abfahrtshängen gilt sie in der Winterzeit als abwechslungsreiches Gebiet für Skitourengeher:innen. Idealer Ausgangs- und Hüttenstützpunkt ist dabei die Sesvennahütte (2.262 m) des AVS. Dreitausender wie der Piz Sesvenna (3.204 m), Piz Cristanas (3.092 m) oder Piz Rims (3.067 m) sorgen dafür, dass das Gipfelerlebnis dabei nicht zu kurz kommt.
Erreichbar ist die Sesvennahütte über das Rojental, das Skigebiet Watles oder das Unterengadin. Der einfachste Zustieg erfolgt jedoch durch das noch sehr ursprüngliche Schlinigtal oberhalb Burgeis bei Mals in knapp zwei Stunden. Sanft ansteigend führt der Fußweg ab Schlinig zunächst zur Schliniger Alm, dann weiter bis zur Talstation der Materialseilbahn und der weithin sichtbaren Schwarzen Wand. Diese Steilstufe mit imposantem Wasserfall grenzt den vorderen vom hinteren Talbereich ab. Ist sie überwunden, erblickt man schon bald die Sesvennahütte. Die Wintersaison läuft je nach Schneelage bis Mitte/Ende April. Die Sommersaison beginnt nach einer kurzen Pause um den 10. Juni.
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Ein Stück Alpenvereinsgeschichte im Schlinigtal
Die Sesvennagruppe war gegen Ende des 19. Jahrhunderts noch weitgehend unerschlossen. Anders als in den umgebenden Gebirgsgruppen gab es noch keine Hüttenstützpunkte für Bergsteiger:innen.
Die Sektion Pforzheim des DuÖAV war in jener Zeit auf der Suche nach einem Arbeitsgebiet, um eine Bergunterkunft zu errichten. Auf Vorschlag des Alpinisten Oscar Schuster, einem Pionier des hochalpinen Skilaufs, entschied man sich 1899 schließlich, den Hüttenbauplan unterhalb des Schlinigpasses in der Sesvennagruppe umzusetzen. Bereits 1901 konnte der schlicht gehaltene Natursteinbau fertig gestellt werden. Die nach der Erbauersektion benannte Pforzheimer Hütte diente in jener Zeit sogar als Musterbeispiel für andere Schutzhütten.
Im Jahre 1910 folgte auf Initiative der Pforzheimer Sektion ein nächster Meilenstein: der kühn gebaute Felsenweg durch die obere Uinaschlucht. Er vereinfachte den Hüttenzustieg aus dem Unterengadin wesentlich und wirkte sich positiv auf die Besuchszahlen aus. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges waren die glorreichen Zeiten allerdings vorbei. Die Hütte musste geschlossen werden und ging nach 1922 an den italienischen Staat über, verwahrloste und wurde geplündert. Verblieben ist nur mehr der traurige Anblick einer baufälligen Ruine.
Schwung kam erst wieder gegen Mitte der 70er-Jahre auf, als die AVS-Sektionen Mals, Lana, Vinschgau, Untervinschgau, Martell beschlossen, gemeinsam einen Ersatz für die verloren gegangene Pforzheimer Hütte zu errichten. Als Bauplatz wählte man einen Standort knapp 200 Meter westlich der Hüttenruine. Viele Gratistagschichten der eifrigen Helfer sowie Material- und Einrichtungsspenden haben dazu beigetragen, die Kosten einigermaßen niedrig zu halten. Die Sesvennahütte konnte 1981 nach mehrjähriger Bauzeit feierlich eingeweiht werden. Seitdem hat sich das Schutzhaus einen festen Namen als Eingangstor zur Sesvennagruppe gemacht.
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Die Hüttenwirtsleute David und Nathalie haben die Sesvennahütte mit der Wintersaison 2023 übernommen. Gemeinsam mit ihrem Hüttenteam kümmern sie sich um die liebevolle Versorgung ihrer Gäste mit regionaltypischen Gerichten und freuen sich auf euren Besuch!
Weitere Informationen findet ihr auf dem Tourenportal alpenvereinaktiv.com.
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Infos zur AVS-Sesvennahütte (2.262 m)
Hüttenwirt: David Hilpold
Öffnungszeiten: Mitte Februar bis Ende April und Mitte Juni bis Ende Oktober
Tel. Hütte: 0473 830234, 389 0948748
Email: [email protected]
Webseite: www.sesvenna.net
Anreise mit Bus und Bahn: Mit der Vinschger Bahn nach Mals und mit dem Bus nach Schlinig
Hüttenzustieg: Normalweg von Schlinig (Parkplatz am Ortsende) durch das Schlinigtal in 1,5 - 2 h
Tourenmöglichkeiten: Piz Sesvenna (3204 m), Piz Cristanas (3092 m), Piz Rasass (2941 m), Piz Rims (3067 m), Föllakopf (2878 m)