Guantanamo sehen und sterben

Wer gar keine Hoffnung mehr hat, so scheint es, der tritt in Hungerstreik. So auch die Gefangenen in den Lagern von Guantanamo. Werden wir erst wieder von ihnen hören, wenn sie tot sind? Ein paar Zahlen zu jüngsten Vorfällen, gestützt auf offizielle Stellungnahmen der US-Behörden.
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

166 Gefangene

63 Gefangene im Hungerstreik, viele davon seit Februar 2013. 63 ist die offizielle Angabe des Pentagons, wahrscheinlich liegt die tatsächliche Zahl höher.

7 Suizide unter den Gefangenen seit Januar 2002

2 Suizidversuche seit dem 13. April 2013, an dem ein Gemeinschaftstrakt vom Wachpersonal gestürmt wurden, weil die Gefangenen Überwachungskameras verdeckt hatten, wahrscheinlich, „um ohne Kameras an Hunger und Durst zu sterben“.

 

 

Hintergrund

56 Internierte sind bereits zur Übergabe an ihr eigenes oder ein Drittland bestimmt worden; allerdings (wie bei 30 Jemeniten) wird die Übergabe wegen „politischer Instabilität“ in den Zielländern oder anderen Gründen nicht vollzogen.

46 Gefangene sind auf unbestimmte Zeit interniert; sie sind als „zu gefährlich“ eingestuft, um freigelassen zu werden, ohne dass gegen sie Anklage erhoben wird.

7 Gefangene werden vor Militärgerichten angeklagt werden.

3 Gefangene wurden bereits verurteilt und sitzen ihre Haftstrafen ab.

 

Quellen

Es gibt keinen Zugang unabhängiger Berichterstattung zu Guantanamo.

http://www.bostonglobe.com/news/world/2013/04/20/after-long-period-quiet-guantanamo-grows-tense/QAclOukp4mhEGv0hAR2JlM/story.html

http://www.mcclatchydc.com/2013/04/19/189097/guantanamo-hunger-strike-count.html#storylink=cpy