„Wir warten auf die Testergebnisse“
„Wir waren sicher, dass wir alle Nötige gemacht haben, damit die Figuren gefahrlos in den Verkauf gehen können“, sagt der Gebietsverantworliche der Aspiag, Robert Hillebrand. Noch liegen keine Ergebnisse der eigens in Auftrag gegebenen Untersuchungen vor, sagt Hillebrand. Das ist vermutlich frühestens am Montag der Fall. Bis dahin heißt es für die Aspiag: hoffen und warten. Hoffen darauf, dass man den Prüfbericht des Landeslabor mit den eigenen Tests entkräften kann, um einen Immageschaden zu vermeiden. Verständlicherweise ist der Aspiag-Koordinator alles andere als froh über diese Negativwerbung.
Letztendlich sei aber der Lieferant für die korrekte Zertifizierung und Zulassung des Produktes für den italienischen Markt zuständig. Und bei der Firma Pea & Promoplast Srl., von der die Figuren bezogen wurden, handle es sich um ein zuverlässiges und erfolgreiches Unternehmen, das auch alle Prüfberichte und erforderlichen Unterlagen korrekt vorgelegt habe.
Walter Andreaus von der Verbraucherzentrale weist unterdessen Vorwürfe zurück, die Öffentlichkeit zu spät informiert zu haben. „Der Prüfbericht des Landeslabors trägt das Datum vom 14. Juni, danach wurde er per Post an uns verschickt“, sagt Andreaus. Sofort nachdem man er den Bericht in Händen gehalten habe, habe er eine Pressemitteilung verschickt. Beauftragt habe man die Überprüfung Ende Mai, nachdem dutzende Anfragen besorgter Eltern eingegangen seien. Es sei jedoch klar, dass man keine Warnungen aussprechen könne, bevor man Ergebnisse in der Hand habe.
Andreaus macht auch deutlich, dass bei den Figuren keine gesetzlichen Grenzwerte überschritten wurden, jedoch dass der Prüfbericht eindeutig von einem „nicht sicheren“ Produkt spreche. Zudem sei in diesem Bereich der Schutz durch das Gesetz schwach und die Grenzwerte an Erwachsenen ausgerichtet. „Möglicherweise stellt eine Figur kein Risiko dar, was aber wenn kleine Kinder ihre ganze Sammlung von 20 oder 30 Figuren auf dem Nachttisch platziert haben?“, fragt Andreaus.
Mittlerweile dürften Asterix und Co. wohl aus den Kinderzimmern verschwunden und die Gesundheit nicht weiter gefährdet sein. Das Immage der Handelskette bleibt freilich angekratzt, wenngleich Robert Hillebrand darauf hinweist, dass die rechtlichen Konsequenzen der Lieferant zu tragen habe.