Environment | Luft

„Ozon-Überschreitungen nicht einfach hinnehmen“

Appelle reichen nicht aus, um dem Phänomen Ozon beizukommen: Rudi Benedikter fodert Verkehrseinschränkungen.

Sieben Mal haben die Ozonwerte innerhalb der vergangenen Woche bereits die gesetzliche festgelegte Warnschwelle von 180 Mikrogramm/m³ in der Stunde überschritten. Und die aktuellen Wetterprognosen versprechen keine Besserung. Zumindest rund 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung reagieren laut Schätzung besonders empfindlich auf diese Belastungen, erinnert der Bozner Gemeinderat Rudi Benedikter. Reizungen von Augen, Schleimhäuten und Atemwegen sind die häufigsten Folgen der überhöhten Ozonwerte, im schlimmsten Fall kann es auch zu Einschränkungen der Lungenfunktion kommen.

Doch was machen die Behörden, um dem entgegen zu wirken? Sie beschränken sich auf Appelle an die Bevölkerung, kritisiert der Gemeinderat von Projekt Bozen. Dabei gäbe es laut ihm gesetzlich durchaus Möglichkeiten, bei Überschreitung der Aktionsschwelle verschiedene konkrete Maßnahmen zu ergreifen – darunter auch kurzfristige Maßnahmen wie die Verfügung von Verkehrseinschränkungen in einzelnen oder mehreren Gemeinden, zitiert Benedikter den Art. 8, Abs. 2 aus der Durchführungsverordnung zur Luftqualität DLH Nr. 37 aus dem Jahr 2011. „Wenn sich die Ozonwerte weiterhin zwischen Warnschwelle 180 und Alarmschwelle 240 bewegen, dürfen die Behörden keineswegs bis zur Überschreitung der Schwellen warten, sondern müssten auch einen Aktionsplan im Sinne des Landesgesetzes zur Luftreinhaltung starten und in den am stärksten betroffenen Gemeinden Verkehrsbeschränkungen verfügen“, fordert er. Betroffen sollten davon laut Rudi Benedikter nicht nur Bozen, sondern auch der Zentralraum Südtirols zwischen Unterland, Leifers und Rittner Hochplateau sein. 

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Martin B. Tue, 07/21/2015 - 15:05

Limitierung des Verkehrs in Stadt/Dorfbereich ok, aber auch Staatsstraßen bzw. Zufahrten zu Handwerker- und Industriezonen? Und die A22? Ich denke Pendel, Berufs- und Transitverkehr machen doch viel mehr aus als kurze Privatfahrten.

Tue, 07/21/2015 - 15:05 Permalink