Silent Moriah: „Born To Suffer“
Silent Moriah sind eine Extreme-Metal-Band. Kompromisslos und hart. Ihr jüngster Release, die EP „Kill Everything You Love”, ist Anfang des Jahres erschienen und enthält auch den Song „Born To Suffer”, der am gestrigen Montag als Video-Clip erschienen ist.
Video-Clip ist hier nicht wirklich angebracht, weil Silent Moriah, bzw. Regisseur Giordano Di Stasio eine im Grunde einfache (und beunruhigende) Botschaft auf unterschiedliche Levels verteilt und miteinander verstrickt.
Unter der glattlackierten Oberfläche lauern die finsteren Geister, die sich durch die Seele ins Bewusstsein wühlen und letztlich die Kontrolle übernehmen, bzw. die Kontrolle ausschalten.
Als Bindeglied zwischen den einzelnen Szenen, die in einer Psychiatrie, auf einer Bühne mit einer Showband aus weit entfernten Jahrzehnten und in diversen Höhlen angesiedelt sind, dient ein weißer Hase, der alles zusammenhält wie der Faden eine Wunde.
Es lohnt sich, das Video mehrmals anzuschauen, weil doch einigermaßen viel passiert und sich vor allem der weiße Hase, der Auslöser des Emporbrechens der inneren Finsternis, als zwiespältiges Wesen entpuppt.
Woher diese Finsternis kommen mag, darüber gibt der Text zu „Born To Suffer” Aufschluss, in dem es u.a. heißt:
Put on your mask
It’s time to smile
No one will notice your tears
Now swallow these pills
And wait for the end
Till nothing remains
You are born to suffer
Es ist also das Mitspielen mit den Regeln des Konsums, der Oberflächlichkeit und der Anpassung an althergebrachte, nicht hinterfragte Regeln, die letztlich zum Leid führen, welches das Innere des Menschen zerfrisst.
Silent Moriah haben es mit diesem Video ins Finale des Wettbewerbes „Bunker Clip” geschafft, der letztes Jahre von der Stadtgemeinde Bozen ausgeschrieben wurde und vor einigen Wochen mit dem Finale sein Ende fand. Teil der Wettbewerbsbestimmungen war u.a., dass der „Bunker H” in der Bozner Fagenstraße in das Drehbuch eingebunden wird. Silent Moriah und Giordano Di Stasio haben diesen Punkt definitiv eingehalten.
Als Bonus-Track zu diesem kurzen Review der Verweis auf den Livemitschnitt des Songs „Exitless”, ebenfalls aus der EP „Kill Everything You Love”, von der Band am 21. Mai 2022, während eines Livegigs mit mehreren Action-Cams eingefangen (siehe unten).
Links:
Silent Moriah Facebook: https://www.facebook.com/silentmoriah
Silent Moriah Bandcamp: https://silentmoriah.bandcamp.com/merch