Society | Pressespiegel, 20. August 2013

Von leeren und besetzten Plätzen

Deutschnofen steht still, die Trauer ist groß, vier Plätze bleiben leer. Landeshauptmann Durnwalder atmet indes auf: keine Illegalität bei seinen Almosenverteilungen, sein Platz ist gesichert. Doch wie schaut es mit dem Platz des PD aus, wie mit den Farben der SVP?
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Foto: rhd / salto.music

In der Mitte der ersten Seite, die Trauer Deutschnofens um die verstorbenen Gemeindemitglieder. Die Tageszeitung Dolomiten schreibt: „Deutschnofen ist wie gelähmt. Morgen werden sie gemeinsam beerdigt.“ Einen Schock erlitt die Mutter des verunglückten Piloten, Peter Brunners. Sie habe, laut Corriere dell' Alto Adige, über Facebook von dem Tod ihres Sohnes erfahren. Ermittelt wird im Flugzeugabsturz zwar, aber nicht in strafrechtlicher Hinsicht: „Zu tief, zu tief“, sei der Pilot geflogen, berichteten Augenzeugen.

In eine ganz andere Richtung geht das weiter oben platzierte Titelthema der Dolomiten „Keine Straftat, aber nicht ok“. Der Wohltätigkeitsfond des Landeshauptmanns sei laut Staatsanwalt Guido Rispoli zwar nicht unrechtmäßig, trotzdem: Dass Durnwalder „unkontrolliert und rein nach seinem Gutdünken“ Geld von Privaten angenommen und auch wieder verteilt habe, entspreche nicht „den Anforderungen einer transparenten Verwaltung.“ Auch der Corriere dell Alto Adige hieft Durnwalders Fördergelder für „famiglie bisognose“ auf die Titelseite. Der LH rechtfertigt sich: „Non ho mai detto che fossero soldi miei.“

Auf Turbulenzen verweist die Südtiroler Tageszeitung mit dem Titel „Sonnenfinsternis.“ Eine in Schwierigkeiten geratene Branche: die Photovoltaik-Unternehmer. Da die Politik den Förderungshahn zudreht strudeln die Firmen, „viele mussten zusperren“, schreibt die TAZ „einige versuchen trotzdem weiter zu machen.“ Dass Arno Kompatscher sich für den Koalitionspartner PD entscheidet ist ebenso auf der Titelseite zu lesen, wie die Tatsache, dass 50 neue Tagesmütter am Bauernhof ihre Dienste anbieten.

Das Müllthema beschäftigt indes den Alto Adige: „Bollette raddoppiate, ancora proteste." Die Verwirrung unter den Bürgern sei groß, die Telefonzentrale der Seab laufen heiß. Die Müll-Abrechnung erfolgt nicht mehr nach Quadratmetern sondern vielmehr nach der Anzahl der Personen, die in einem Haushalt leben, so die Zuständige bei der Seab, Verena Trockner. „Kein Bürokratieabbau“, murrt Marco Pirolo von der Caaf Cgil, „un meccanismo troppo complicato.“