Operation Zurückschwimmen
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Jürgen Wirth Anderlan ist als Kalterer bestens mit der Situation vertraut.
„Seit Jahren schon wird von einigen Kalterern ein weiterer kostenloser Zugang zum Kalterer See gefordert. Der bereits bestehende öffentliche Zugang neben dem Lido am Westufer kann zwar für eine kurze Abkühlung dienen, aber dort für längere Zeit zu verweilen wäre eine Zumutung“, schreibt Landtagsabgeordnete. Und weiter: „Mit der Übergabe des sich am See befindlichen Militärgeländes am Ostufer an das Land wuchsen wieder die Hoffnungen auf einen kostenlosen öffentlichen Zugang.“ -
Zusammen mit seinem Parteikollegen Andreas Colli hat Wirth Anderlan jetzt eine Landtagsanfrage zum öffentlichen Zugang am Ostufer des Kalterer Sees eingebracht. Die zentrale Frage dabei:
Kann mit der zeitnahen Errichtung eines freien Seezugangs am Ostufer des Kalterer Sees gerechnet werden?
Zur möglichen Verwirklichung des Zugangs am früheren Militärgelände stellen die beiden JWA-Abgeordneten eine Reihe von Zusatzfragen, über die Möglichkeit einen Parkplatz in einem bestehenden Biotop zu errichten, die Frage, welche Infrastrukturen gebaut werden müssen und wer dafür die Instandhaltungskosten trägt.
Diese Anfrage im Landtag wirbelt jetzt aber die Pläne der Regierungspartei SVP ordentlich durcheinander. Denn auf Wunsch der Kalterer Gemeindeverwaltung sollte das Thema eigentlich still und leise begraben werden.Die PetitionDer Kalterer See ist wahrscheinlich der einzige öffentliche See, zu dem es jahrzehntelang keinen öffentlichen Zugang gab. Es war die oppositionelle Kalterer Dorfliste Kaktus, die auch – nach Androhung rechtlicher Schritte – durchsetzte, dass man eine solchen schaffen musste.
Es wurde ein Zugang zwischen dem Lido und dem privaten Bootshaus eingerichtet, der ein Skandal und eine Verarschung ist. Die wenige Quadratmeter reichen kaum für fünf Leute und wer herauskommt, darf auf dem Asphalt liegen.Immer wieder forderten oppositionelle Parteien, aber auch Bürgerinitiativen einen öffentlichen Zugang am anderen Ufer des Kalterer See. Dort liegt ein großes Militärgelände, dass seit Jahren nicht mehr genutzt wird. Diese weitläufige Gelände ist vor rund zwei Jahren vom Staat auf das Land übergegangen.
Im Herbst 2023 vor den Landtagswahlen stellte Landeshauptmann Arno Kompatscher die Übertragung dieser Liegenschaft an die Gemeinde Kaltern und die Nutzung als öffentlichem Zugang in Aussicht. Es war ein politisches Vorpreschen, das die Kalterer Gemeindeverwalter nicht goutierten.
Fast gleichzeitig wurde der öffentliche Druck erhöht. Der Verbraucherschutzverein „Robin“ startete eine Petition und sammelte 6.300 Unterschriften für einen freien Zugang zum Kalterer See. “Der Kalterer See gehört dem Land Südtirol und damit allen seinen Bürgern“, rechtfertigt der Robin-Vorsitzende, Walter Andreaus, diese Forderung. Andreaus: „Im benachbarten Trentino gibt es überall einen freien Seezugang. Warum nicht bei uns? Sollte womöglich das kühle Nass nur den zahlungskräftigen Touristen vorbehalten sein”.Die Geister loswerdenDamit aber hat die Regierungspartei plötzlich ein Problem: Man weiß jetzt nicht mehr, wie man die Geister loswerden kann, die man vor den Landtagswahlen gerufen hat. Man versucht deshalb einen strategischen Rückgang einzulegen. So kommt es zu einem Lokalaugenschein am östlichen Seeufer mit den beiden zuständigen Landesräten Christian Bianchi und Peter Brunner. Das Ergebnis: Wegen der fehlenden Parkplatze sei der öffentliche Zugang keine Option mehr.
Zudem versuchen die Kalterer Gemeindevertreter alles damit das Land das Militärgelände nicht an die Gemeinde überträgt. Damit wollen die Kommunalverwalter den Druck abfedern.
Diese Taktik wird auch im Kalterer Gemeinderat deutlich. Erst vor wenigen Wochen haben die beiden freiheitlichen Gemeinderäte Dietmar Zwerger und Florian von Ach im Gemeinderat eine Interpellation zur Verwirklichung des öffentlichen Badestrand am aufgelassenen Militärgelände am östlichen Seeufer eingebracht.Die lapidare Antwort der Kalterer Bürgermeisterin Gertrud Benin Bernard: „Dort gehört uns das Grundstück nicht“. Einen für alle zugänglichen Zugang mit Steg und Leiter ins Wasser gebe es bereits und der könne jederzeit genützt werden. Zum erklärte die SVP-Politikerin, dass der
Bevölkerung auch der Lido täglich 2 Stunden am Morgen von 6.30 bis 8.30 Uhr und abends von 19 bis 21 Uhr unentgeltlich zur Verfügung stehe. Das sei so in der Vereinbarung zwischen Gemeinde und Lido-Pächter festgelegt.„Man tut alles damit das Land das Militärgelände nicht auf die Gemeinde überträgt. Damit wollen die Kalterer Gemeindeverwalter den Druck abfedern.“
Der Plan sowohl der Landesregierung als auch der Gemeinde Kaltern ist es, das Thema so weit wie möglich herunterzukochen.
Gerade deshalb kommt die Landtagsanfrage von Jürgen Wirth Anderlan mehr als nur ungelegen.
Leider zeigt die VP wieder…
Leider zeigt die VP wieder einmal, dass ihr seit langem schon Einzelinteressen und Klientelpolitik näher sind, als eine am Gemeinwohl orientierte Politik.
Bin schon gespannt, was da…
Bin schon gespannt, was da wieder rumgeschustert wird.
Bin neugierig,wie die…
Bin neugierig,wie die Bürgermeisterin der Gemeinde Kaltern diese Sauerei gegenüber den Bürgern rechtfertigen will!!!
Aussitzen ...
Aussitzen ...