Innovation und realpolitischer Witz

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In Alpbach fällt die Energie in der Luft sofort auf. Überall trifft man junge, engagierte Menschen, denen der europäische Geist ins Gesicht geschrieben steht und die bereit sind, sich den drängenden Fragen unserer Zeit zu stellen. Die ersten Tage des Europäischen Forums widmeten sich ganz der Euregio und dem Thema Wettbewerbsfähigkeit. Nach der Abholung unserer Batches bekamen wir beim Jungforscherinnen- und Innovationspreis spannende Entwicklungen von Unternehmen und Forschungsarbeiten aus der Region zu sehen und durften am Abend auch bei der Preisverleihung dabei sein. Es hat uns erstaunt, was eine so kleine Region alles zu bieten hat.
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Alpbach Diaries 2025
Jedes Jahr ermöglicht der Club Alpbach Südtirol Alto Adige (CASA) Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Südtirol die Teilnahme am Europäischen Forum Alpbach. Hier erzählen sie von ihren Erfahrungen.
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Ein Highlight: Jean-Claude Juncker
Der Tirol-Tag am Sonntag bot eine gelungene Mischung aus Tradition und Inhalt. Wo besser konnte man diesen Tag beginnen, als zwischen hohen Bergspitzen in einem wundervollen Alpenpanorama, welches Alpbach umgibt. Nach einer feierlichen Zeremonie am Dorfplatz erlebten wir im Rahmen des EuregioSummits den Wirtschaftsforscher Gabriel Felbermayr. Er vermittelte die aktuellen Herausforderungen Europas und der Regionen auf sehr verständliche Weise und regte zum Nachdenken an. Das anschließende Interview mit dem ehemaligen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker war jedoch eines der Highlights. Er beeindruckte mit seiner direkten Art und entließ uns am Sonntagabend mit realpolitischem Witz und ohne wortleere Floskeln in die Seminarwoche.
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Futures of a livable planet
Montagmorgen: Um kurz nach neun Uhr tummelten sich also mehr als 350 Stipendiatinnen und Stipendiaten in Alpbach – auf der Suche nach ihrem ersten Morgenseminar. Der fünftägige thematische Deep-Dive beginnt. In den 16 unterschiedlichen Seminaren - von internationale Sicherheit, Cybercrime, Geoökonomie bis hin zu Inhalten über die Ozeane, Arbeit und Wohlstand oder Führung in unsicheren Zeiten ist für alle etwas dabei.
Dominante Zukunftsnarrative sind immer konstruiert und stecken voller ökonomischer, politischer oder kultureller Interessen.
Nach der Mittagspause in Haus Barbara – unserer Unterkunft und CASA-Basis – folgt das Nachmittagsseminar. Für uns heißt das: Lernen, wie man über Zukunft nachdenkt im Seminar „Futures of a liveable planet“. Leos Damhof, UNESCO-Vorsitzende für Futures Literacy ist dafür unsere Expertin.
Gemeinsam werden wir uns in den nächsten Tagen fragen: Wie sieht ein lebenswerter Planet aus? Die UNESCO Methode der Futures Literacy soll uns dabei helfen, unsere impliziten Annahmen über die Zukunft sichtbar zu machen, sie kritisch zu hinterfragen und Zukunft nicht als lineare Fortschreibung der Gegenwart zu denken. Damhof will uns vor allem eines klarmachen: DIE Zukunft gibt es nicht. Dominante Zukunftsnarrative sind immer konstruiert und stecken voller ökonomischer, politischer oder kultureller Interessen. Futures Literacy wird hier zur intellektuellen Gegenwehr gegen die Polarisierung unserer Vorstellungskraft. Wir denken Zukunft neu!
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