Bürgerkomitees fordern mehr Polizeikontrollen auf öffentlichen Plätzen, Kameras sollen unsere Städte sicherer machen. Glaubt man gewissen Zeitungen, laufen Südtirols Bürger dauernd Gefahr, überfallen, beraubt oder übervorteilt zu werden. Der Corriere dell'Alto Adige schreibt hingegen differenziert von den Problemen am Bozner Obstmarkt, der sich an den Sommerabenden in eine öffentliche Feiermeile verwandelt und wo sich einige Gewaltszenen zugetragen haben. Ein Bürgerkomitee fordert nun die ständige Präsenz einer Polizeieinheit, doch Quästor Valerio Valenti meint: „Piazza Erbe non è il Bronx“, die Situation sei zwar manchmal eskaliert, doch in keiner italienischen Stadt gebe es einen solchen Polizeieinsatz: „La soluzione non è militarizzare la città.“ Eine Lösung stellt das Forum Prävention in Aussicht, man wolle mit Mitarbeitern abendliche Rundgänge durch die Stadt machen, um die Situation in den Bars zu beobachten. Oder eben Kameras: Diese wünscht sich der Stadtviertelrat Rainer Steger nicht nur für den Obstmarkt, schreibt die Dolomiten, sondern auch für den Bozner Boden. Bürgermeister Luigi Spagnolli sagt jedoch vorläufig „nein“ zum Plan, zusätzliche Kameras anzubringen.