Economy | Energiekosten

„Wir brauchen Hilfe“

Diesen Appell richtet Philipp Moser vom hds, in Vertretung vieler Südtiroler Betriebe, an die Politik. Veranschaulicht wurde der Hilferuf durch Stromrechnungen.
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Foto: (c) pixabay
„Die Zahlen sprechen für sich - es braucht nicht viele Worte." Mit diesen Worten leitete hds-Präsident Philipp Moser die zehn-minütige Informationsveranstaltung, die auf dem Silvius-Magnago Platz in Bozen stattfand, ein.
Ziel des Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol war es mit der Veranstaltung auf die aktuellen Belastungen der Unternehmen, die durch die explodierenden Energiepreise entstehen, aufmerksam zu machen. Der hds forderte sofortige Unterstützungsmaßnahmen durch die Politik, ansonsten drohe vielen Betrieben das Aus.
 
 
Am stärksten betroffen sei der gesamte Einzel- und Großhandel im Bereich Lebensmittel, die Lebensmittelproduzenten, sowie die Gastronomie. Der hds wolle verhindern, dass Betriebe zusperren und Mitarbeiter:innen entlassen werden müssen. Einige Betriebe könnten die Situation ein, zwei, oder drei Monate noch stemmen, danach müssten Konsequenzen gezogen werden. Laut Moser gäbe es keine Hoffnung, dass sich die Situation schnell bessern würde. Deshalb sei jetzt eine Lösung nötig. Auch Sandro Pellegrini, Vizepräsident des hds und Geschäftsführer der Lemayr Bäckereien, betont die Dringlichkeit der Lage: „Wir sind am verzweifeln, weil wir wissen, dass es so nicht weitergehen kann.“
Veranschaulicht wurde das Ganze durch diverse Stromrechnungen. Die Stromrechnung der Bäckerei Lemayr in Bozen belief sich im Zeitraum Juli-August diesen Jahres auf 120.947 Euro. Ein Mehrwert von 81.093 Euro im Vergleich zum letzten Jahr. Das Batzen-Häusl in Bozen zahlte im Juli 2022 20.942 Euro an Strom, eine Differenz von 14.015 Euro zum Vorjahr.
 
 
 
 
Auf Nachfrage von Salto.bz sagte Moser: „Heute geht es uns darum, dass wir den Aufschrei kundtun, dass wir von den Medien wahrgenommen werden. Das ist auch für unsere Mitglieder immens wichtig. Sie fühlen sich allein gelassen, von der Politik und den Verbänden. Wir brauchen Hilfe. Die Politik reagiert nur auf Druck und den braucht es von mehreren Seiten.“
Politische Vertreter:innen seien nicht eingeladen worden. Ort und Zeit der Veranstaltung, welche während der heutigen Sitzung der Landesregierung stattfand, seien absichtlich gewählt worden. Moser erhofft sich noch heute eine Reaktion der Landesregierung.
Einziges Problem: Landeshauptmann Arno Kompatscher, hat heute aufgrund eines New-York-Aufenthaltes (Salto.bz berichtete) nicht an der Sitzung teilgenommen. Die angekündigte Pressekonferenz der Landesregierung ist deshalb ausgefallen.