Environment | Landesschutzhütten

Ausschreibung gut, alles gut?

Die Konzessionen für 21 Schutzhütten werden ausgeschrieben. Besonderen Wert legt man dabei auf die Qualität. Landesregierung: "Hoffen, klare Lösung gefunden zu haben."

“Mit ihrer heutigen Entscheidung hofft die Landesregierung, eine nachhaltige, sichere und klare Lösung gefunden zu haben”, teilt das Landespresseamt am frühen Dienstag Nachmittag mit. Nach der großen Enttäuschung im September vergangenen Jahres scheint nun eine Lösung in Sachen Konzessionsvergabe für die Südtiroler Schutzhütten gefunden worden zu sein, der unter allen Beteiligten “große Zufriedenheit und Zuversicht” hervorgerufen habe, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Vor einem Jahr war das Wettbewerbsverfahren, mit dem die Konzessionen für 25 Schutzhütten im Land vergeben werden sollten, leer ausgegangen. Sowohl der Alpenverein Südtirol AVS als auch der italienische Alpenverein CAI hatten ein leeres Angebot eingereicht. Die Ausschreibung sei für Vereine “einfach unmöglich zu bewerkstelligen” gewesen, ließ AVS-Präsident Georg Simeoni damals wissen.

Im Sommer dieses Jahres dann ein erster Schritt Richtung Kompromiss. Am 8. Juli unterzeichneten Land, CAI und AVS ein Abkommen, mit dem gemeinsam die Kriterien zur Vergabe und Führung jener 25 Schutzhütten ausgearbeitet werden sollte, die das Land 2011 vom CAI übernommen hatte. Das Konzept steht nun. Am Montag Abend präsentierte der Landeshauptmann und Vermögenslandesrat Florian Mussner den Ausschreibungsentwurf den derzeitigen Pächtern.

Demnach wird das Land als Eigentümer die Nutzungskonzessionen für 21 Schutzhütten – die Konzessionen für vier Hütten werden vorerst nicht ausgeschrieben –  über eine öffentliche Ausschreibung vorerst für drei Jahre vergeben. Dieser Zeitraum kann um weitere drei Jahre verlängert werden. “Diese Zeitspanne ermöglicht Planung und Investitionen”, so Kompatscher am Dienstag Mittag. Die Ausschreibung soll bereits im kommenden Monat November durchgeführt werden. Im Dezember soll dann die Bewertung erfolgen und ab Jänner 2016 die Verträge laufen.

Ein besonderes Augenmerk legt die Landesregierung auf die Qualitätskriterien, die bei der Konzessionsvergabe berücksichtigt werden sollen. “Die qualitativen Kriterien messen der Erfahrung in der Führung von Schutzhütten, der Ortskenntnis, dem alpinen Wissen, den handwerklichen Fertigkeiten und den Kenntnissen in Erster Hilfe und Zivilschutz einen besonderen Stellenwert bei”, erklärte Landesrat Mussner. Gute Voraussetzungen also für die derzeitigen Pächter. Viele von ihnen hatten befürchtet, dass wie im Fall Lecce ganz einfach der Bestbietende die Ausschreibung gewinnen könnte. Doch der Landeshauptmann unterstrich am heutigen Dienstag: “Wir streben eine hochwertige und qualitative Führung der Schutzhütten an.”

Die jährliche Mindesteinnahme für die Verpachtung aller 21 Schutzhütten legte die Landesregierung auf 218.000 Euro fest. “Der Pachtzins ist von Schutzhütte zu Schutzhütte unterschiedlich”, teilt man mit, “abhängig von der Lage, den Besucherzahlen, der Größe der Schutzhütte, der Bettenanzahl und der Erreichbarkeit”.

Bei den 21 Schutzhütten, für die nun die Nutzungskonzessionen vergeben werden sollen, handelt es sich um folgende Hütten: Becherhütte (Ridnaun), Berglhütte (Stilfs), Birnlückenhütten (Prettau), Chemnitzer Hütte (Lappach), Düsseldorfer Hütte (Stilfs), Flaggerschartenhütte (Vahrn), Grasleitenhütte (Tiers), Kölner Hütte (Welschnofen), Langkofelhütte (St. Christina), Lenkjöchlhütte (Prettau), Lodnerhütte (Partschins), Müllerhütte (Ridnaun), Payerhütte (Stilfs), Regensburger Hütte (St. Christina), Schaubachhütte (Stilfs), Schlüterhütte (Villnöß), Schwarzensteinhütte (St. Johann), Teplitzer Hütte (Ridnaun), Weßkugelhütte (Langtaufers), Zufallhütte (Martell), Zwickauer Hütte (Platt, Passeier).

Nicht ausgeschrieben werden hingegen vorerst die Konzessionen für die Edelrauthütte, Stettiner Hütte, Zsigmondyhütte, Grohmann Hütte und Kasseler Hütte.