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Politics | Eiertreter*in

Fresszettel

Als besonderer Service von „Znicht & Zwider“: Ein Spickzettel für den Wahlsonntag - damit Sie auch die richtige Partei wählen. Und als Bonus obendrauf gibt's noch eine kommunikationstechnische Überraschung.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Fresszettel
Foto: Goggel Totsch
  • Es ist hinlänglich bekannt, dass wir Frauen um Welten besser organisiert sind, als die selbsternannte Krönung der Schöpfung, aus deren Rippe wir angeblich geschnitten wurden. Das gilt für Erziehung/Haushalt/Autofahren und den Rest sowieso. Frau braucht keine Blaupause für die Wahl, wenn sie in die Wahlkabine tritt - hat sich schon vorher schlau gemacht, während aus der Kabine neben ihr Flüche dringen, weil der Durnwalder nirgends zu finden ist. Deshalb ist dieser Fresszettel vor allem an männliche Wähler adressiert. Also Mandr: Das Bild oben ausdrucken, ausschneiden, auseinanderfalten - in der Wahlkabine meine ich, wenn es darum geht das Symbol von „Znicht & Zwider“ - Südtiroler in Bewegung/Sudtirolesi in lento movimento, den … richtig ... Bettfetzer anzukreuzen.

    Vorzugsstimmen nicht vergessen. Also meine Wenigkeit, die Landeshauptmännin-Kandidatin das Goggel Totsch. Wie der Sven (Sven ist kein Südtiroler Name), setze ich auf die Trotteligkeit meiner Landsleute, die vergessen haben, dass der LH vom Landtag gewählt wird und nicht vom Pöbel. Darum teppete Tschullen und Tscheggl, schreibt meinen Namen und dann passt das schon. Dann wäre da noch meine bessere Hälfte - Landeshauptmännin-Stellvertreterin in spe. Mein Lebensmensch. Dem Purzi Gagele, unserem Parteisekretär können Sie auch noch eine Vorzugsstimme geben. Hat sich total bemüht. Ist ein echter Macher. Es ist ihm als Wahlkampfmanager in kürzester Zeit gelungen, uns mit 4 Millionen Euro zu verschulden. Wenn ich nur wüsste bei welchem Arschloch er sich dafür Finanztipps geholt hat? Last, but not least, der Pugga Nagga, der einzige Legastheniker im Land, der es zum Pressesprecher geschafft hat. Sprecher, nicht Schreiber wohlgemerkt. Leider hat er einen Sprachfehler. Du kannst dir nie sicher sein, ob er jetzt ein hartes oder weiches „b“ gesprochen und ein „d“ statt eines „t“ verwendet hat. Das alte Südtiroler Leiden mit der dialektalen Hochsprache. Mir wurde ein Abhörprotokoll der Digos zugesteckt. Die hatten bei der Transkription auch ihre Probleme. Er hat mich als die: „Schlechdeste Lanteshaubdmännin-Kantidadin“ bezeichnet, für die er jemals „Bressearbeid“ gemacht hat. Sie haben recht, unsere Bewegung ist eine Schlangengrube - leider kann man sich seine Feinde, äh Parteifreunde nicht aussuchen. Wenn ich mir so anschaue wie der Pugga Nagga so rumwusert, beschleicht mich das Gefühl, dass die Walschen mit ihrer Inschrift auf dem Bozner Siegesdenkmal „HIC PATRIAE FINES SISTE SIGNA // HINC CETEROS EXCOLVIMVS LINGVA LEGIBVS ARTIBVS“ (was auf Wikipedia mit „Hier an den Grenzen des Vaterlandes setze die Zeichen // Von hier aus bildeten wir die Übrigen durch Sprache, Gesetze und Künste“ übersetzt wird), vielleicht doch ein klitzekleines bisschen Recht hatten? Ich schweife ab.

  • Aufruf I

    Als Bonus zum Rundumsorglosfresszettel bekommen Sie am Sonntagmorgen noch eine Erinnerung auf Ihr Handy. Keine Sorge, ist keine SMS. Hat der Garante della privacy ja verboten. Gut, ich habe nie verstanden, warum man die Wählerlisten plündern darf, um Briefkästen zu spammen, aber nicht das Handy, das eh von Penisverlängerern und nigerianischen Prinzen zugemüllt wird? Egal, mein großer Laggl, der sich mit dem ganzen Computerzeug auskennt, hat sich in den Zivilschutz gehackt und wird am Wahltag eine landesweite Warnung absetzen. Der „IT-alert“ in Verbindung mit dem Zivilschutz-Probealarm letzten Samstag war sozusagen die Generalprobe. Generalprobe auch dafür, wie lange man uns mit englischen Pseudowörtern a là „IT-alert“ noch pflanzen kann, anstatt ein anständiges deutsches und italienisches Wort zu verwenden: Housnsock-Sirene/Sirena del housnsock. We Southtyrolians are so cool, so cosmopolitan, so polyglot!

    Der Rundruf von „Znicht & Zwider“ diskreditiert sich auch nicht als Werbung am Tag der Wahlkampfruhe, denn schließlich ist Gefahr im Verzug: Nach 75 Jahren am Futtertrog, laufen wir Gefahr noch einmal von der Südtiroler Verbands Partei, sprich SBB und HGV regiert zu werden. Es ist mir wirklich ernst. Wir sollten in solch unruhigen Zeiten keine politischen Experimente wagen und glauben, die Mutterpartei würde sich eines Besseren besinnen und plötzlich die Menschen im Blick haben, anstatt ihre Einsager aus Kanonikus-Michael-Gamper- und Schlachthofstraße. Ok, die politische Konkurrenz, seien es nun Team K, Grüne oder der Neanderlan mit den anderen der Schwurblerfraktion sind um keinen Deut besser. Komplett weggeworfen habe ich mich ja beim Slogan der effs: „Damit sie nicht gleich weitermachen können!“ Ist der alte Hut: „Macht braucht Kontrolle“. Hand hoch wer sich noch erinnert, wie die effs beim Rentenskandal keine Bombe haben platzen lassen, als es ihrer Kontrolle mal bedurft hätte? Ich warne davor, eine der etablierten Parteien anzukreuzen. Kreuzen Sie statt dessen den Bettfetzer an. Neue Besen kehren gut.

    Dann ist Besserung in Sicht - zum Schlechten. Dinge kommen in Bewegung - mit „Znicht & Zwider“ - Südtiroler in Bewegung/Sudtirolesi in lento movimento. Wir haben die Unterstützung des ersten Verbandes. Unsere Absicht so viele Pfründe und Posten wie möglich zu hamstern, hat beeindruckt: Die Südtiroler Freunde des Zwerghamsters. In ihrer Verbandszeitung „Der Nager“ wird für uns Lobby gemacht, damit wir das Land in Schwung bringen, wenn wir erst mal am Ruder, respektive im Hamsterrad stecken. Die bisherigen Subventionen für den Meerschweinchenverein werden dann massiv Richtung Hamster umgeschichtet. Dazu Erleichterungen beim Bau von Hamsterställen im landwirtschaftlichen Grün, Kubaturbonus für Klettergerüste und Höhlensysteme sowie finanzielle Hilfen bei der fachgerechten Entsorgung von Hamster-Einstreu. Ein politischer Wasserzins für Trinkwasser, wenn damit die possierlichen Viecher versorgt werden. Die unerhörteste Forderung wird dann sein: Südtirol muss katzenfrei werden. Wir streben eine Entnahme aller Katzen im Land an. Nie wieder soll ein freilaufender Hamster Gefahr laufen, Opfer dieser kleinen Beutegreifer zu werden.

  • Aufruf II

    Deshalb, gehen Sie zur Wahl und kreuzen Sie den Bettfetzer an. Und wenn Sie nur roten Salat mögen oder eine Lehrerin aus Meran sind, stimmen Sie ruhig für jemand anderen, aber gehen Sie wählen. Wer seine Stimme nicht abgibt, lässt andere für sich abstimmen. Nutzen Sie dieses Recht - Privileg, wollte ich natürlich schreiben.

    Was hämmere ich denn da in die Tastatur? So eine gequirlte Scheiße, eine pathetische. Diese ganzen Egomanen und Narzisten und Tommys, die ihre Berufung sofort zum Beruf machen, wollen nur eine Legitimation, um fünf Jahre lang Lösungen für Probleme anzubieten, die wir ohne sie nicht hätten, während die wahren Brocken auf der Strecke bleiben - und im schlimmsten Fall den Profiteuren überlassen werden: Immobilienhaie, Privatkliniken, Bauern.
    Ich würde ein gänzlich anderes demokratische Modell anbieten: Von den 432.156 Wahlberechtigten Südtirols werden 35 ausgelost, die fünf Jahre im Landtag absitzen müssen. Tipo SuperEnalotto oder Schkontrino-Lotterie. Statt diese „Nëus Spezialausgabe zu den Landtagswahlen 2023“ bekommt dann jeder eine Losnummer - zusammengerollt samt Ringlein wie beim Glücktopf des Sommerfests der Musi: Und wenn's drwischt, den drwischts.
    Damit die auch ordentlich motiviert sind, wird über ihre Arbeit am Ende der Legislatur abgestimmt und wenn wir befinden, dass unsere Politiker einen Scheißjob gemacht haben, behalten wir deren Haus, Hof und Hund einfach ein. Wurde nämlich vorbeugend bei Amtsantritt einem Treuhänder übergeben. Und damit das Amt nicht für krumme Geschäfte missbraucht wird, stehen sie nach dem Ausscheiden aus dem Amt zwanzig Jahre unter Beobachtung. Wenn eine Nullnummer plötzlich zu Kohle kommt, um sich einen Cybertruck von Tessla zu drfinanzieren oder zusammen mit einem Kaufhausmagnaten ein Weingut in der Toskana, wird zwangsversteigert. Da stimmt dann etwas grundsätzlich nicht. Gilt übrigens auch für SAD-Berater.
    Was? Da könnten völlige Nieten ohne Hausverstand und Ausbildung unsere Geschicke leiten? Das haben Sie jetzt nicht wirklich angemerkt? Also ich würde keinen qualitativen Unterschied zu jetzt sehen, wenn ich die Reihen im Landtag im Geiste durchgehe und mein Blick zufällig am Franz  hängen bleibt oder der Miriam, dem Andreas oder dem Fillip, dem Josef, der Wally … dem, dessen Name ich niemals nenne.

  • Aufruf III

    Eine Wahlrechtreform wird meine erste Gesetzesinitiative als Landeshaupmännin sein - dafür müssen Sie mich aber zuerst auf den Posten hieven. Deshalb noch einmal. Ganz langsam, damit auch die Dümmsten mitkommen (praktisch 99 Prozent der Bevölkerung):

    Bettfetzer ankreuzen. „Goggel Totsch“ schreiben. Zomholten. Vergelt's Gott! Schwingt euren fetten, faulen Arsch in die Wahlkabine!

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Josef Fulterer Sat, 10/21/2023 - 05:11

Wenn die Wahl geschlagen, die hässlichen Wunden geleckt und ALLE gesiegt haben / in-Folge der üblen & znichten mit-werbenden Parteien, gerade nur die eh nicht tauglichen Parteifreunde auf der Strecke geblieben sind,
geht die Messer-Stecherei um zusätzliche Pöstchen richtig los. Da braucht man dann mehrere Monate, damit ALLEN ein Bisschen mehr Glanz / zusätzliches Geld zu geschoben werden kann und die HACK-ORDNUNG aus-ge-Schnaps-t ist.
Wenn die Bettfetzer-Partei die Wahl gewinnt oder eine andere Partei mit Sinn für vernünftige Verwaltung gewählt wird, könnte sie sogleich "die un-SINN-ige Bürgermeister-Direkt-Wahl veräumen, die nur eingeführt wurde, um die autoritären Dorf-Kaiser noch autoritärer zu machen."
Statt dem Riesen-Teather mit dem Kommissar und den kostspieligen Neuwahlen, wenn ein Bürgermeister die Gemeinde bankrot macht (... "als besonders großer MACHER") / politisch im Corona-Nirgendwo landet / die schrägen Freunde zu reichlich füttert / krank wird oder gar stirbt, könnte der Gemeinde-Rat in der nächsten Sitzung, "den Brauchbarsten zum Bürgermeister wählen."

Sat, 10/21/2023 - 05:11 Permalink
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Hartmuth Staffler Sat, 10/21/2023 - 21:21

Sven ist ein genuin Südtiroler Name, sofern es so etwas wie Südtiroler Namen überhaupt gibt. Auf jeden Fall ist Sven viel südtirolerischer als Goggel. Es ist zudem extrem rassistisch, Menschen wegen ihre angeblich nicht südtirolerischen Namens ausschließen zu wollen. Aber Rassismus ist für Goggl wohl normal südtirolerisch, und das stimmt wohl leider auch. Also ist alles in Ordnung.

Sat, 10/21/2023 - 21:21 Permalink