Society | Krankenhäuser

Post für den Landeshauptmann

In Schlanders diskutierte Arno Kompatscher am Donnerstag mit SchülerInnen über die Sanitätsreform. Das Plädyoer der jungen Menschen: "Gesundheit an erster Stelle."

Der deutsche Altkanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt sagte einmal: “Wir brauchen die Herausforderung der jungen Generation, sonst würden uns die Füße einschlafen.” Dem Landeshauptmann wird das so schnell wohl nicht passieren. Am heutigen Donnerstag traf sich Arno Kompatscher mit den Schülerinnen und Schülern des Oberschulzentrums Schlanders. Im Kulturhaus des Dorfes diskutierte er zwei Stunden lang über die anstehende Gesundheitsreform. Dass sich auch die jungen Menschen sehr wohl damit auseinandersetzen, bewiesen die rund 500 Briefe, die dem Landeshauptmann übergeben wurden. Darin festgehalten, die Überlegungen, die sich die Schülerinnen und Schüler zur Bedeutung des Krankenhauses Schlanders gemacht hatten. Einige davon wurden dem Landeshauptmann am Vormittag vorgetragen. Dabei brachten die jungen Menschen die Wichtigkeit des Krankenhauses samt Geburtenabteilung zum Ausdruck, vor allem was die Gewährleistung der medizinischen Grundversorgung und den Erhalt von Arbeitsplätzen betrifft.

Ein Selfie mit dem Landeshauptmann durfte bei dessen Besuch nicht fehlen. Foto: Facebook/Freunde Krankenhaus Schlanders

“Bei jedweder Entscheidung muss die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund stehen”, plädierten die OberschülerInnen an Arno Kompatscher. Dieser erklärte vor der versammelten Schulgemeinschaft, dass eine Schließung des Krankenhauses Schlanders zu keiner Zeit zur Debatte gestanden sei. “Vielmehr geht es darum, die sieben Krankenhäuser in Südtirol weiterzuentwickeln und die verschiedenen Dienste zu verbessern”, so Kompatscher. Dabei sei es “notwendig und unumgänglich”, sich in verschiedenen Bereichen zu spezialisieren. Einige Grunddienste würden an allen Krankenhäusern erhalten bleiben, erklärte der Landeshauptmann und legte schließlich auch die Zukunftspläne für das Krankenhaus Schlanders dar. Im Zuge der Gesundheitsreform soll dieses mit dem Krankenhaus von Meran zu einem Kliniksystem, sprich zu einem Krankenhaus mit zwei Standorten, verschmelzen. Dadurch ergebe sich eine bessere Arbeitsteilung, die es wiederum ermögliche, den steigenden Herausforderungen, auch personeller Natur, gewachsen zu sein, so Kompatscher. Einmal mehr betonte er, dass es in Südtirol nicht mehr genügend Ärzte gebe, um an allen sieben Krankenhäusern des Landes alle Dienste zu erbringen. Und doch werde man bei den im Zuge der Reform vorgesehenen Maßnahmen “auf jeden Fall” darauf achten, “die Qualität der Krankenhausdienste zu erhöhen und für die Patienten zu verbessern”.