Peter Plank: „Wenn große Steine dahinter hängen, muss man schauen, wie lang das dauert“
Peter Plank ist Gemeindepolizist in Kardaun. Die Telefonleitungen laufen derzeit bei ihm zusammen. „Ja, die Straße nach Völs ist wieder offen, am Montag müssen wir aber noch mal evakuieren.“ Die 24 Personen, die am 21. Februar ihre Wohnungen verlassen mussten, konnten nach ihrem fünfstündigen Aufenthalt im Vereinhaus von Karneid wieder in ihre vier Wände zurück kehren.
Evakuierung bestens, neue Räumung geplant
Alles wieder ruhig, „die Evakuierung verlief bestens“, erzählt Plank. Die Gemeindepolizei hatte mit den Carabinieri von Blumau um acht Uhr früh alle Hände voll zu tun. „Die Leute waren bei der Räumung sehr einsichtig. Kinder waren keine dabei, die konnten vorher in den Kindergarten gebracht werden.“ Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Trotz Sonnenschein am heutigen Freitag, stehen die nächsten Niederschläge bevor. „Am Montag müssen vier weitere Häuser geräumt werden. Weitere 25 Personen sind dann betroffen, auch eine alte Frau muss am Montag mit der Ambulanz weggebracht werden“, schildert der Polizist.
Alarmierte Bevölkerung
Am 20. Februar hatte sich in Blumau Hangmaterial gelöst. Schon Anfang Februar war der Hang in Bewegung geraten, in Kardaun stürzten "Felsen so groß wie Autos" ab. Seitdem ist die Bevölkerung in Alarmbereitschaft. So war den aufmerksamen Blicken des Metzgers im Dorf Mitte dieser Woche nicht entgangen, dass Gefahr in Verzug ist. Er hatte Alarm geschlagen, den geologischen Dienst und den Bürgermeister von Völs verständigt. „Ein großes Glück“, meint Peter Plank, „den ersten Lokalaugenschein gab es am Donnerstag, 20. Februar und so konnten wir die Leute von Haus Nummer neun in Blumau auf die Evakuierung heute auch vorbereiten. Das war dann keine Überraschung.“
Nun sind die Sicherheitsnetze in Blumau wieder in Stand gebracht, „die Arbeiten sind für heute abgeschlossen. Ob die Leute, die am Montag evakuiert werden, am selben Tag wieder in ihre Häuser können, wissen wir noch nicht“, erklärt der Gemeindepolizist. "Wenn große Steine dahinter hängen, muss man schauen, wie lange das dauert." Die einzigen, die nicht in ihren Federbetten schliefen waren einige Arbeiter. „Die hatten Nachtschicht, und musste im Vereinshaus von Karneid schlafen“, berichtet Plank. „Aber ich glaub es geht ihnen recht gut.“