Environment | Bozen Innenstadt

"Freiflächen müssen genutzt werden"

Die Gemeinde Bozen will zusammen mit dem Landesdenkmalamt die Ästhetik der Bozner Innenstadt aufwerten. Das Team K hält dagegen: "Bestreben, alles zu vereinheitlichen."
piazza walther Bolzano
Foto: Valentino Liberto / salto.bz

Weil das Landesdenkmalamt einige Meldungen zum Gebrauch von Sonnenschirmen, Tischen und Stühlen im Außenbereich von Gastbetrieben in Bozens Innenstadt gemacht hat, gehen die Gemeinde- und Landtagsabgeordneten des Team Ks auf die Barrikaden. Sie befürchten eine Vereinheitlichung der Stadt, die frühe Schließzeiten, die Entfernung von Sonnenschirmen und ein tägliches Wegräumen von Tischen und Stühlen mit sich zieht.

"In den letzten Tagen wurde viel über das harsche Vorgehen des Landesdenkmalamts gegen die Gastgärten von Restaurants und Bars berichtet. Es scheint, dass das Land aufgrund einer bewusst restriktiven Gemeindeverordnung (offenbar auf Initiative von Vizebürgermeister Walcher und Stadträtin Ramoser (SVP), die sich jetzt hinter dem Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler verbergen) strenge Vorschriften für die Außenbereiche der städtischen Veranstaltungsorte erlassen hat, und zwar nicht nur in der Altstadt", so das Team K in einer Stellungnahme.

"Leitlinien zur Erhaltung des Stadtbildes sowie von Gebäuden und Gebieten von besonderem künstlerischen Wert sind zweifellos sinnvoll. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, dass die Individualität und Originalität mancher Lokale durch Ordnung und Standardisierung beeinträchtigt werden - umso mehr, als diese Vorschriften das Betreiben eines Gastronomiebetriebs erschweren", erklären Matthias Cologna, Thomas Brancaglion und Paul Köllensperger (Team K) im Schreiben. Alles nur zu verbieten führe dazu, dass die Stadt zu einer Kulisse verkomme und die wirtschaftliche Tätigkeit am Stadtrand stattfinde.

Die Leiterin des Landesdenkmalamtes, Karin Della Torre, hatte diesbezügliche Vorwürfe bereits letzte Woche abgestritten: "Die Gemeinde hat uns gefragt, ob wir Vorschläge für eine verbesserte Ästhetik in der Stadt Bozen haben. Diese haben wir eingereicht. Die Verantwortung, neue Regelungen zu erlassen liegt aber bei der Gemeinde", so Della Torre. Gemeinsames Ziel sei es, einige ausgewählte Punkte im Stadtbild zu verschönern. Konkret habe man dafür vorgeschlagen, weniger fixe und kleinere Strukturen zu bevorzugen, um so eine Art von geschlossenen Räumen im Freien vorzubeugen. Der Gebrauch von Sonnenschirmen solle zudem zu einem harmonischen Stadtbild beitragen.

 

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