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Die Zukunft ist gefährlich

Mit Witz und Musik setzten die Meraner Kabarett Tage den Endspurt an: Am 26.-27.März stehen Severin Groebner und das Duo Ringlstetter&Zinner auf der Bühne.
Severin Groebner
Foto: Ernesto Gelles

Das dritte und letzte Wochenende der Meraner Kabarett Tage bringt Severin Groebner aus Österreich und das bayerische Dreamteam Ringlstetter&Zinner nach Südtirol. Der eine ist Kabarettist, die anderen beiden Musiker. Was die beiden verbindet ist das Thema der ungewissen Zukunft. 

 

Die kabarettistische Zeitmaschine 

 

Severin Groebner beschäftigt sich mit der Zukunft und merkt: „Das ist ein gefährliches Geschäft.“ Fünfmal schaut er ins Futur und findet sich in unterschiedlichen Situationen wieder: Bankrott, berühmt, bescheuert, bekehrt und beerdigt. Unerschrocken wirft er einen Blick nach vorn. Ins Ungewisse. Seine kabarettistische Zeitmaschine nimmt ihn und die Zuhörer mit auf eine Reise ins Mögliche. Und wen trifft man dort? Klimawandel, Krieg, Kollektive, Kontinentaldrift oder Kunstinstallationen? Oder drei Meter große Ameisen, die sich von Plastik ernähren? Oder doch wieder nur uns selbst – nur älter? 

 

 

Groebner (Wien/Frankfurt a. M.) ist ein Grenzgänger zwischen Humor und Musik, Pointen und Poesie, Kabarett und Kaspar Hauser, Genie und Wahnsinn, sowie Deutschland und Österreich. In seinem Buch „Servus Piefke“ (südwest-Verlag) erfährt man, was „sich ein Wiener in Deutschland so denkt“. Eigentlich wollte er Rockmusiker und/oder Radiomoderator werden. Aus dem Wunsch, die beiden Berufsziele zu vereinen, entsteht die Kabarettisten-Laufbahn. Diese hat sich mehr als gelohnt und so hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a.: Dieter-Hildebrandt-Preis, Salzburger Stier, Österreichischen Kabarettpreis oder den Deutschen Kleinkunstpreis. 

Das musikalische Ende 

Musikalisch geht am Sonntag, 27. März um 18 Uhr das Meraner Kabarettfestival zu Ende. Das bayerische Duo Ringlstetter & Zinner steht für Unterhaltung pur; Coole Songs schütteln die „bayerischen Cowboys“ ganz nonchalant aus dem Ärmel. Die beiden sind Freunde, Kumpels, Kollegen, aus ähnlichem Holz geschnitzt und dennoch unterscheiden sie sich künstlerisch so, dass sie sowohl miteinander musizieren und blödeln können als auch dem anderen seinen Platz lassen für seine Art.

 

 

Ein normaler Kabarettabend ist das nicht, eher ein Abend, wo man das Gefühl nicht loswird, bei zwei coolen Typen am Küchentisch gelandet zu sein. Und da geht’s gemütlich, lustig und manchmal sogar gescheit zu. Für ihre Auftritte und die lockere Art werden Hannes Ringlstetter und Stephan Zinner 2019 mit dem Bayerischen Kabarettpreis in der Kategorie Musik ausgezeichnet. Ein Projekt mit Zukunft & genauso wird’s auch weitergehen.