Politics | Riggertalschleife

Peter Gasser: "Die Pusterer sind jetzt wieder am Zug"

Arno Kompatscher streicht das, was nicht mehr drinnen ist. Zum Beispiel die Riggertalschleife. Peter Gasser, Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, will das nicht einfach so hinnehmen. Und fordert die Pusterer auf, weiter wach zu bleiben.

Herr Gasser, die Riggertalschleife ist definitiv vom Tisch?
Das ist vielleicht zu viel gesagt. Der Landeshauptmann hat bei einem Treffen mit der Bezirksgemeinschaft am 26. April zwar klar gemacht, dass die Ferrovie dello Stato hier die Zuständigkeit haben, besser gesagt die Tochtergesellschaft die Rete Ferroviaria Italiana (RFI). Ihr obliegt auch die finanzielle Kompetenz. Und das ist natürlich sehr schwierig, denn die RFI wird kein Interesse daran haben, die Riggertalschleife zu bauen.

Aber?
Im neuen Koalitionsprogramm der Südtiroler Landesregierung ist die Riggertalschleife als Projekt festgehalten. Landesrat Mussner hat im Februar auch noch signalisiert, dass er diese Zugverbindung für ganz wichtig erachtet. Er als Pusterer weiß, wovon er spricht.

Elf Landtagsabgeordneten marschierten am 6. Dezember 2013 am Bahnhof in Mühlbauch auf. Martha Stocker war ebenso anwesend wie Christian Tschurtschenthaler, Albert Wurzer, Magdalena Amhof, Philipp Achammer und Maria Kuenzer, aber auch fast die gesamte Fraktion der  Freiheitlichen. Den ganzen Beitrag lesen Sie auf salto.bz


 Schulterschluss zwischen den Eisacktalern und Pustertalern – Sie kämpfen weiter?
Die Pustertaler Bahn, das glauben wir im Eisacktal und das glauben auch die Pustertaler, kann nur richtig funktionieren, wenn die Riggertalschleife kommt. Unsere Hoffnung ist jetzt die, dass die RFI bereit ist Konzessionen an den Gründen, die entlang der Eisenbahnstrecke verlaufen, zu vergeben. Ähnlich wie es gemacht wurde als die Pustertaler Bahn gebaut und die Bahnhöfe saniert wurden. Und wenn sich das Land an der Riggertalschleife dann noch finanziell beteiligen würde...

Schwierig bei der derzeitigen Sparpolitik des Landes. So hat es doch auch der Landeshauptmann zu verstehen gegeben.
Kosten würde die Riggertalschleife an die 50 Millionen Euro. Wenn man es ernst meint mit der Bahn in Südtirol, dann muss das einfach gemacht werden. Lippenbekenntnisse nützen nichts.

Wie geht es jetzt weiter? Sind Aktionen geplant?
Wir hoffen darauf, dass die Pusterer jetzt auch wieder aktiv werden, und nicht locker lassen. Am 4. Juni hat die Bezirkgemeinschaft Pustertal eingeladen, gesprochen wird über Verkehr und Mobilität. Wir wollen die Riggertalschleife wieder aufs Tapet bringen. Außerdem muss jetzt genau geprüft werden ob eine Finanzierung möglich ist, ob es eine Landesbeteiligung geben kann.

Als Bürgermeister von Natz-Schabs hoffen Sie auf eine Aufwertung ihres Dorfes?
Natürlich. Ein Bahnhof für Natz-Schabs wäre für die Bevölkerung ein großer Vorteil. Man sieht es ja im Pustertal wie gut die kleinen Bahnhöfe angenommen werden. Auch die Anbindung an die Plose-Seilbahn wäre mit der Riggertalschleife denkbar. Ganz klar: Wir müssen auf den Zug setzen.