Politics | Flüchtlinge

Endstation Innsbruck

Vergeblicher Versuch in den ersehnten Norden zu kommen: Am Sonntag wurden von Tirol erneut 44 Flüchtlinge nach Italien zurückgeschickt.

Endstation Innsbruck für weitere 44 Flüchtlinge, die illegal über die Brennerstrecke in den ersehnten Norden kommen wollen. Die großteils aus Syrien und Eritrea stammenden Menschen wurden am Wochenende von den österreichischen  Behörden in Innsbruck in einem Zug nach Deutschland aufgegriffen und wieder nach Italien zurückgeschickt. Das gleiche Schicksal erlitten bereits vor einer Woche 94 weitere Menschen. Insgesa,t wurden 2014 mit 1600 Menschen schon mehr Flüchtlinge von Tirol nach Italien zurückverwiesen als im gesamten Vorjahr, wie die Tageszeitung Dolomiten am Montag schreibt.

Hintergrund ist die Regelung, dass Flüchtlinge in jenem Land der Europäischen Union bleiben müssen, in dem sie ankommen. Deshalb versuchen viele der Verzweifelten, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, sich illegal in Länder wie Deutschland oder skandinavische Staaten durchzuschlagen, wo sich bereits Verwandte haben oder sich bessere Startbedingungen als in Italien erhoffen. Wie der Direktor der Landesabteilung für Sozialwesen Luca Critelli erklärt, unternehmen viele der Rückverwiesenen weiteren Versuchen über die österreichische Grenze zu kommen statt in Italien offiziell um Asyl anzusuchen. In Südtirols Strukturen in Bozen und Meran sind dagegen derzeit rund 250 Asylsuchende untergebracht.