Environment | Zündgefahr

Wenn der Wald brennt

Die Waldbrandgefahr ist derzeit massiv erhöht. Achtsamkeit ist gefragt. Dr. Paul Profanter: "Ein allgemeines Brandrisiko schließe ich aus."

Waldbrände häufen sich aufgrund der Trockenheit immer mehr. Erst gestern kam die Medlung eines Brandes in der Gemeinde Enneberg. Ein anderer erignete sich kürzlich in Winnebach und ein größeres Feuer loderte bei Sigmundskron.

Wie kommt ein Waldbrand zustande?

Die vorwiegenden Gründe liegen bei Unachtsamkeit, wie zB. beim Liegenlassen von brennenden Zigarettenstummeln oder reflektierenden Gegenständen. Besonders Glas oder Scherben können einen Lupen- bzw. Linseneffekt hervorrufen, der bei dem sowieso schon überhitzten Boden, das Gehölz entzündet.  Flammen können aber auch absichtlich, zB. beim Funkenflug beim Grillen oder während des Entfachens eines offenen Feuers entstehen. In einigen Fällen ist auch ein Blitzeinschlag während eines Unwetters Schuld. 

Wie lässt sich ein Brand vermeiden? 

Bei zu großer Trockenheit, wie sie jetzt gerade herrscht, ist es ratsam, kein Feuer in Waldnähe zu entfachen. Auch Grillen, sowie Funkenflug soll vermieden werden. Das Wegschmeißen irgendwelcher brennbaren Gegenstände ist zu unterlassen.

Grillen und Wegschmeißen brennbarer Gegenstände unterlassen.

Was im Notfall tun?

Im Falle eines Feuers gilt es sofort die Landesnotrufzentrale mit der Nummer 115 zu verstädnigen. Dabei sollten möglichst genaue Angaben zur örtlichen Lage gemacht werden. 

Gefährdete Gebiete?

"In den nördlichen Teilen Südtirols, am Alpenhauptkamm, tritt das Problem des Waldbrandes nicht so häufig auf, da dort die Unwetter mit heftigen Niederschlägen auftreten", erklärt Dr. Paul Profanter, Abteilungsdirektor der Forstwirstchaft, "im Pustertal, in der Brixner Gegend und in Pflersch versursachen die hohen Temperaturen ein großes Unwetterrisiko, sodass es zu Überflutungen und Erosionserscheinungen kommt. Im Unterland kann jedoch, wo es in letzter Zeit keine großen Niederschlagsperioden gegeben hat, druchaus ein Brand entstehen. Die Gefahrenzone liegt also hierbei im westlichen und südlichen Teil Südtirols, wo die Bodentemperaturen bei 35C° bis zu 55C° liegen". 

Die Gefahrenzone liegt im westlichen und südlichen Teil Südtirols.

Wie steht es um das Waldbrandrisiko?

"Bei uns hat es noch nie größere Brände gegeben. Außerdem haben wir ein gut organisiertes Feuerwehrsystem. Ein allgemeines Waldbrandrisiko würde ich deshlab ausschließen", sagt Profanter, "aber eine lokale Waldbrandgefahr in Trockenzonen besteht durchaus."