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Route Richtung Freiheit

Nasim Eshqi ist anders als viele Frauen ihres Heimatlandes. Am Samstag ist Irans einzige Profi-Kletterin in Südtirol zu Gast – mit einem Film über ihr Leben.
Nasim Eshqi
Foto: Facebook/Nasim Eshqi

So frei wie sie klettert, so frei will sie leben. In ihrem Heimatland, dem Iran, ist das für Frauen nicht leicht. Doch Nasim Eshqi lässt sich nicht unterkriegen. Die 35-Jährige ist die einzige iranische Profi-Kletterin – und am Samstag in Südtirol.

 

2020 hat die aus Lucca stammende Regisseurin Francesca Borghetti den Film “Climbing Iran” veröffentlicht, der bei der heurigen Ausgabe des Trento Film Festival den Publikumspreis erhalten hat. Die 54-minütige Doku erzählt das Leben von Nasim Eshqi. Sie kam erst mit 23 Jahren zum Klettern. Zuvor war sie zehn Mal iranische Meisterin im Kickboxen. “Egal, ob du arm oder reich, schwarz oder weiß, iranisch oder italienisch, Mann oder Frau bist: Die Schwerkraft bringt alle gleich auf den Boden zurück. Und das gibt mir ein Gefühl der Freiheit und der Gleichheit.” Nach diesem Credo geht Eshqi ihren Weg – der so anders ist als der der meisten Frauen ihres Heimatlandes. Im Iran ist Frauensport und somit auch das Klettern verpönt. Wenn, dann dürfen ihn Sportlerinnen zum Teil nur streng verschleiert ausüben. Nasim Eshqi überwindet diese Hürden, lebt ihre Passion unbeschwert und unverhüllt aus und animiert andere junge Frauen zum Klettern.

 

In ihrer Familie stößt ihre Lebensentscheidung auf Ablehnung, berichtet Eshqi 2018 im Zuge eines Besuchs in Rom und Trient. Jetzt kehrt sie zurück. Als Stargast der 5. Vertical Arena in Sexten. Das Fachforum zum Thema Bergsteigen wird vom Tourismusverein Sexten und der Bergführerin Lisi Steurer organisiert und findet am Samstag, 24. Juli ab 20 Uhr statt. Nach der Projektion des Films “Climbing Iran” (in englischer Sprache mit italienischen Untertiteln) findet eine Podiumsdiskussion mit Nasim Eshqi zum Thema “Pionierinnen am Berg” statt. Tags zuvor ist sie gemeinsam mit Regisseurin Borghetti in Ossana im Trentino zu Gast.