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Martha Stocker will keinen Glaubenskrieg

Bei Zivilinvalidenrenten soll nun doch nicht gespart werden, Soziallandesrätin Stocker: "Ein gemeinsames Weiterentwickeln steht an erster Stelle."

Einen Vorschlag zieht Landesrätin Stocker vorsorglich schon einmal zurück. "Einen Glaubenskrieg" wolle sie daraus nicht machen. Läppische 200.000 Euro, die eingespart werden können sind es momentan nicht wert, die schon aufgeregten Gemüter weiter zu erhitzen.

"Die Zivilinvalidenrenten sind in Südtirol teilweise doppelt so hoch wie beim Staat", erklärte Stocker schon vor einiger Zeit. Deshalb sollte der automatische Inflationsausgleich, der seit 1978 per Gesetz definiert wurde, gestoppt werden. Doch daraus wird wohl doch nichts. Helmuth Renzler und Oswald Schiefer erheben sich: "Mit uns ist dieser Einschnitt nicht zu machen", Riccardo dello Sbarba spricht von einer "Viecherei". 480 Euro beziehen Zivilinvaliden im Schnitt in Südtirol als Rente. Der Ausgleich bei einer Inflation von einem Prozent ist verschwindend gering: fünf bis zehn Euro maximal sind es pro Rentenempfänger.

Martha Stocker weiß, die Lage ist angespannt. Eine zentrale Sozialagentur, ein Sozialplan sollen her, fordert Hans Widmann, Präsident der Lebenshilfe nach dem Fall Lecce.  Nach weniger Macht für die Bezirksgemeinschaften, die "totalitär ausgerichtet seien", wird gerufen, und mehr "Gewicht den Vereinen der Zivilgesellschaft" wird gefordert. "Mehr Mitbestimmung" will Widmann und die Soziallandesrätin sagt: "Da rennt man bei mir offene Türen ein." Regelmäßige Treffen und Aussprachen gäbe es mit allen sozialen Vereinen. "Wenn wir etwas weiterentwickeln wollen, dann machen wir das gemeinsam, das ist für mich selbstverständlich. Damit wir gemeinsam zu einem Sozialplan kommen und zu einer gemeinsamen Sozialverantwortung." Zivilinvalidenrenten eingeschlossen.