Environment | Gewässerschutzplan
Über 200 Einwände

Foto: USP
Im Herbst will die Landesregierung nach jahrelanger Verspätung jetzt endlich den Gewässerschutzplan verabschieden. Bis zum 20. August sind bei den zuständigen Ämtern
über 200 Stellungnahmen und Einwände zum Entwurf eingegangen. Sie kommen von Bürgern, Gemeinden und Interessensvertretern und wurden bei den Gemeinden oder der Landesagentur für Klimaschutz abgegeben. Die zuständige Arbeitsgruppe wird diese nun einzeln bewerten und innerhalb von 60 Tagen einen vorläufigen Bericht erstellen. Auf der Grundlage dieser Einschätzung wird der Umweltbeirat des Landes Südtirol dann innerhalb von 30 Tagen seine Stellungnahme abgeben. Die Landesregierung rechnet damit, den Plan mit jenen vorgeschlagenen Änderungen, die sich als sinnvoll erweisen, in wenigen Monaten zu genehmigen.
„Das Land setzt sich dafür ein, das natürliche Wassererbe zu schützen und den aus chemischer und ökologischer Sicht guten Zustand der verschiedenen Gewässer zu erhalten", betont Umweltlandesrat Giuliano Vettorato und erinnert daran, dass die Sicherheit der Bürger in jedem Fall Vorrang vor anderen Aspekten Vorrang hat.
„Eingegangen sind neben vielen allgemeinen Beobachtungen auch zahlreiche sehr spezifische und detaillierte Anmerkungen“, sagt auch Barbara Vidoni, die Koordinatorin des Plans beim Landesamt für Gewässerschutz. Und weiter: „Trotz der Ausnahmesituation haben wir dank Videokonferenzen mehrere Gespräche mit den Interessensgruppen und einzelnen Gemeinden führen können, um verschiedene Aspekte zu klären, die Inhalte des Plans und die entsprechenden Vorgaben auf europäischer Ebene genauer zu erläutern."
Der von der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz erstellte Gewässerschutzplan enthält Bestimmungen zum Schutz und zur Verbesserung der Gewässer, um die gute Qualität weiterhin zu erhalten und das Erreichen der Umweltziele zu sichern sowie noch respektvoller und nachhaltiger mit Wasser umzugehen.
Ziel der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist es, bis 2027 für alle Gewässer einen guten Zustand zu erreichen und aufrechtzuerhalten. In Südtirol betreffen die Maßnahmen 297 Wasserläufe, Bäche und Flüsse, 39 typisierte Grundwasserkörper und neun große Seen, die der von der europäischen Rahmenrichtlinie vorgesehenen Kategorie entsprechen.
Der Gewässerschutzplan definiert auch die Maßnahmen, die noch erforderlich sind, um Abwassernetze und Kläranlagen fertigzustellen, zu erweitern oder zu sanieren. In Südtirol wird das Abwasser in 50 öffentlichen Kläranlagen gereinigt.
Stimme zu, um die Kommentare zu lesen - oder auch selbst zu kommentieren. Du kannst Deine Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.