Society | Betreuung
Streit um Sommerkindergarten
Foto: LPA / Hannes Wisthaler
Kurz vor den Landtagswahlen will Bildungslandesrat Philipp Achammer (SVP) nicht nur die verpflichtenden Beratungsgespräche bei Sprachdefiziten einführen, sondern er hat der Landesregierung nun auch ein Konzept zum Sommerkindergarten vorgelegt. Erst kürzlich hat die Allianz für Familie einen Ganzjahreskindergarten gefordert, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern.
„Es braucht einen Umbau in Richtung eines qualitätsvollen Ganzjahreskindergarten mit wenigen Wochen Schließungszeit“, erklärt die Allianz für Familie, ein Zusammenschluss von 13 Mitgliedsorganisationen, unter anderem KVW, Forum Prävention, Wnet sowie Väter aktiv. Die Angebote im Sommer sollen laut ihrem Forderungskatalog von den Kindergartendirektionen organisiert werden.
Europäisches Vorzeigebeispiel ist hier Dänemark: Dort stellt die garantierte Verfügbarkeit von Kinderbetreuung sicher, dass alle Kinder ab einem Alter von 26 Wochen bis zum Schulalter einen Anspruch darauf haben, in einer Betreuungseinrichtung angemeldet zu sein. Sommerschließzeiten der Kindergärten gibt es selten – damit steigt auch der Anteil der Eltern, die beide Vollzeit arbeiten.
Landesrat Achammer hat für Südtirol nun vorgeschlagen, dass Kinder von drei bis sechs Jahren bis Ende Juli oder Mitte August im Kindergarten betreut werden. Um das zu bewerkstelligen, müsse neben dem freiwilligen Personal der Kindergärten auch auf externe Anbieter aus der Sommerbetreuung gesetzt werden. Die Sommerbetreuung liegt allerdings im Zuständigkeitsbereich der Soziallandesrätin und Parteikollegin Waltraud Deeg.
Der Vorschlag Achammers sieht vor, dass ältere Mitarbeiter*innen ihre Stundenzahl unterm Jahr reduzieren können und dafür im Sommer arbeiten. Auch Personal, das die notwendigen sieben Monate für die Lohn-Fortzahlung im Sommer nicht erreicht, sowie Studierende könnten einspringen. Außerdem soll auf externe Anbieter zurückgegriffen werden.
Auch wenn Deeg einen Sommerkindergarten begrüßt, zeigt sie sich skeptisch darüber, wie das Personal dafür gefunden werden soll. Außerdem fordert sie, dass auch unter dem Schuljahr die Öffnungszeiten der Kindergärten und Schulen verlängert werden.
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Der Zugang zum Kindergarten
Der Zugang zum Kindergarten "wurde durch die geforderte universitäre Ausbildung auf die höchst-mögliche Stufe geADELt."
Aber gleichzeitig von der Landes-Regierung übersehen, dass beide Partner in den meisten Lebens-Gemeinschaften, vor Allem die Frauen gezwungen werden, ein Arbeits-Verhältnis außer Haus an-zu-nehmen, damit das Einkommen zum Leben reicht und wegen dem geänderten Renten-System, die bittere Alters-Armut droht.
Die Kindergarten-Tanten haben weder große Unterrichts-Vorbeitungen und keine Korrekturen vor-zu-weisen.
Durch ihre "Höchst-ADELUNG als Erzieher," klammern sie sich an Unterrichts-Zeiten in den Schulen und übergeben nach drei Uhr nachmittags, mit finsterer Miene die Kinder den Terminen kämpfenden Müttern.
In den Sommer-Monaten dürfen die Eltern auf eigene Kosten, sogar Kindergarten-Tanten beschäftigen.