Politics | Vom schönen Wählen

... für den Motschuner Peppn sowieso

Die Initiative für mehr Demokratie meinte, über das Thema „Wählen“ könnten im Grunde ja auch die Bürger anfangen, sich ein paar Gedanken zu machen...
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Foto: Salto.bz

So ist es gut. Etwas Neues ist in die Welt gebracht worden und die ersten Reaktionen sind absolut angemessen: korrekte Informationen in den Medien sind kaum zu finden, konfuse Informationen deutlich mehr, jede Menge Spott und Hohn in Großformat, tadelnde Worte von Seiten eines wohlmeinenden Fachmanns und von Seiten der Politik nervöse Schnellschüsse aus der Hüfte. Soweit ist die Welt in Ordnung und der ungeheuerlichen Peinlichkeit des Ereignisses völlig angemessen.

Was ist geschehen? Der Initiative für mehr Demokratie war es wieder einmal nicht zu blöd – nach der jahrelangen Sache mit der Direkten Demokratie -  mit einer neuen wahnsinnigen Idee in die Öffentlichkeit zu gehen. Sie meinte, über das Thema „Wählen“ könnten im Grunde ja auch die Bürger anfangen, sich ein paar Gedanken zu machen und nicht nur wie üblich die Parteien. Und weiter: an dieses Thema könnte man sich als normaler Mensch ruhig herangetrauen, weil es nicht sooo schwierig ist und vieles ziemlich einleuchtend, für den Hausverstand zugänglich und für den Motschuner Peppn sowieso. Damit nicht genug: es könnte ja sein, wenn man genauer hinschaut, dass die Bürger heute bei der Wahl ihrer politischen Vertreter im Landtag im Grunde recht wenig zu sagen haben. Und noch eins drauf: es könnte sein, dass es auch noch andere und sogar wesentlich interessantere Formen des Wählens gibt. Und für die, die sich noch weiter zu denken getrauen: dass ein paar neue Dinge im Wahlgesetz ziemlich weitreichende Auswirkungen auf die ganze politische Landschaft und auf ihr Funktionieren haben könnten. Und jetzt nur noch für die tollkühnsten Piloten: dass diese Auswirkungen allen ziemlich gut tun würden – den Politikern selber, dem politischen System und den Bürgern. Weil – und damit ist dann endgültig Schluss – schlechter als jetzt kann es beim besten Willen und mit der größten Anstrengung überhaupt und in alle Ewigkeit Amen nicht werden.

Ja, so sind diese selbsternannten Demokraten. Ab jetzt nicht einmal ignorieren. Andrerseits, irgendwie, rein aus Interesse ... naja.