Auf die sonnigen Südhänge unterhalb von Lajen klettern die letzten Weinreben hoch, wir sind im Herzen des Gebietes, wo sich die Tradition des herbstlichen Törggelens bestens erhalten hat. Bei einer leichten Wanderung von Waidbruck nach Lajen und zum Lajener Ried können wir etliche dieser Bauernhöfe am Weg besuchen und haben dabei die Qual der Wahl, wo man einkehren könnte. Jetzt, zur Herbstzeit, sind die Höfe besonders an den Wochenenden und an den Abenden gut besucht und ausgelastet, wer sich gemütlich niederlassen und speisen will, dem sei dringend angeraten, zu reservieren.

Zum Wegverlauf

Vom Bahnhof in Waidbruck startet der Wanderweg Nr. 35 nach Lajen, es geht unter der Autobahn durch, über Wiesen, an Äckern und einzelnen Rebzeilen, den fürs Eisacktal typischen „Ackerpergeln“ entlang bergauf, dabei quert der Fußweg  mehrmals die Landesstraße. Auf einer Verflachung liegt nach einer guten halben Stunde der stattliche Hof Unterfinser mit einer mächtigen Roßkastanie vor dem Haus. Es ist noch zu früh für eine Einkehr, wir wandern weiter, links vom Weg liegt auf einem Vorsprung das gotische Katharinakirchlein, rechts die Volksschule, der Weg geht zum Buchnerhof. Wir widerstehen der Versuchung, einzukehren, gehen weiter, links auf eine Steig, queren die Lajener und die Grödnerstraße und kommen zum Vogelweiderhof. Eine Gedenktafel erinnert an den Minnesänger Walther von der Vogelweide, dessen Geburtshaus hier vermutet wurde. Es geht weiter recht steil bergauf, durch Wald und Wiesen, das Dorf Lajen ist bereits in Sichtweite. Zur Linken breitet sich eine ebene Feuchtwiese aus, der Weg ist als Wasserbühelrunde markiert und ausgeschildert, er führt nordwärts sanft um einen bucklige Geländekuppe herum, die auf der Nordseite bestiegen werden kann und auf der Ruhebänke zur Rast einladen. Der Platz ist perfekt für ein kleines Picknick, die Aussicht zum Dorf Lajen und den Grödner Dolomiten ist beeindruckend. Weiter geht es ins Dorf (bis hierher ab Waidbruck zwei gute Stunden), wo es einiges zu besichtigen gibt: schöne alte Häuser, die sich um den Dorfplatz scharen, eine prächtige Kirche und der dazugehörige Friedhof, von wo es den schönsten Blick übers Eisacktal gibt. Wir gehen südwärts auf dem Gehsteig der Landesstraße zum Dorf hinaus und bergab, bei der Bushaltestelle biegen wir links in den mit Nr. 5 markierten Weg ein, der bald über Wiesen und durch Buschwerk den Südhang zum Gornegg hinabgeht. Wir queren in der Nähe vom Restaurant Hubertus wieder die Lajener und Grödner Autostraße, noch ein kurzes Wiesenstück und wir sind bei den Törggelehöfen angelangt, die der Reihe nach an der kaum befahrenen Höfezufahrt aufgereiht liegen:  Pedratscher, Putzer, Buchner und Buchfelder, wenig entfernt der Oberfinser und der Unterfinser. Unsere Runde mündet hier wieder am Aufstiegsweg, bald sind wir in Waidbruck angelangt.

Die Einkehr:

(in alphabetischer Reihenfolge):

Buchfelder    Tel. 0471 655 841
Buchner         Tel. 0471 655829, 349 329 17 14
Oberfinser    Tel. 0471 645 398, 366 283 01 51
Pedratscher  Tel. 0471 654 020, 333 926 68 67
Putzer            Tel. 0471 655 785
Unterfinser   Tel. 0471 654 385

Wanderinfos:

Gehzeit bis Lajen 2 h ca. Insgesamt 4 h ca. Aufstieg 670 Hm, Länge 10,2 km

Anfahrt:

bis Waidbruck mit Pkw, Bus oder Bahn, Parkplatz am Bahnhof

Autor: Oswald Stimpfl

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