salto.music: „People“ ist die neue Single-Auskopplung aus deinem Album „Bandana Revolution“. Warum hast du dich genau für diese Single entschieden?

Nina Duschek: „People“ ist, denke ich, eines meiner Lieblingslieder auf dem Album – wenn nicht – DAS Lieblingslied. Ich denke, dass es einfach alles hat, was eine Single von „Bandana Revolution“ braucht. Stärke, Energie… die Message: egal was andere denken – ICH gehe meinen eigenen Weg. Es steht für Rebellion, aber noch mehr für eine innere Revolution, eine innere Befreiung von all dem was einem bis jetzt irgendwie daran gehindert hat wirklich man selbst zu sein und sich so authentisch wie möglich auszudrücken. 

Und vor allem liebe ich die Gitarrenmelodie (welche mein Gitarrist Matteo Scalchi geschrieben hat!), mit welcher das Lied schon direkt anfängt und die man auch gleich schon mal im Ohr hat. Klingt schon fast hymnenmäßig, finde ich, und das ist genau das, was dieses Lied sein soll: eine Hymne für die Individualität und innere Freiheit.

salto.music: Im Videoclip zu „People“ geht es textlich und visuell um Diversität und um das Feiern der eigenen Individualität. Dazu gehören auch die Themen um LGBTQ+. Diesen begegnen aber nicht alle mit Toleranz. Wurdest du deswegen schon mal blöd angepöbelt? Wenn ja, beschreib uns bitte kurz die Situation. Wie hast du reagiert bzw. wie würdest du reagieren?

Nina Duschek: Ehrlich gesagt habe ich das Glück, noch nie wirklich blöd angemacht worden zu sein, was meine Sexualität anbelangt. Ich bin von Anfang an von meiner Familie und meinem Umfeld unterstützt worden, und es war eigentlich nie ein großes Thema. 

Lady Gaga, welche sich selbst sehr für die LGBTQ+ Bewegung einsetzt, hat mir auch sehr viel mitgegeben, besonders, als ich noch sehr jung war… 13, 14 Jahre, als ich zum ersten Mal verstanden habe, dass ich vielleicht doch lesbisch sein könnte. Das hat mich sozusagen immer bestärkt und mir das Gefühl gegeben, dass ich stolz sein kann und das offen zeigen kann und soll. 

Heute will ich all jenen Menschen, die irgendwie noch Probleme haben, das so offen zu zeigen, das Gefühl geben, dass es kein Problem sein soll und, dass so viel Schönheit darin liegt, sich so zu zeigen wie man ist.

salto.music: Wie war der Videodreh zur Single „People“? Wer hat den Clip produziert und wer sind die extravaganten SchauspielerInnen?

Nina Duschek: So ein Video wie das von „People“ zu drehen, war schon immer ein Traum von mir… viele Menschen einbeziehen und am Ende dann mit einer coolen Konzertszene! Die Grundidee stammte von mir, aber Ivo Tamburini und Hannes Lercher von Kiwitree Films haben mir da viel geholfen und wir haben gemeinsam an der Idee arbeiten können. Ich bin auch total froh, dass ich so tolle Menschen für das Video gefunden habe, welche u.a. Freunde von mir sind, aber die ich auch durch die Hilfe anderer finden durfte. Sie tauchen im Video in dieser Reihenfolge auf: Hasso El Ati Allah, Magdalena Brida, Ruby Moon (Andreas Widmann) und Lea Vrabelova.

salto.music: Das vegane Straßenfestival „Meran Vegan“, das von dir initiiert wurde, war im letzten Jahr ein voller Erfolg. Möchtest du 2024 wieder eines machen? Was sollte ausgebaut werden und welche Ideen sollten in die (vegane) Tonne?

Nina Duschek: Ja, das ist so ne Sache… leider muss ich für dieses Jahr meinen „Posten“ abgeben, da sich das leider zeitlich nicht mehr ausgeht mit dem was ich mit der Musik vorhabe. Zum Glück habe ich aber schon die richtigen Menschen gefunden, die sich für all dies einsetzen werden. Viel möchte ich dazu auch nicht sagen, da die Entscheidungen nun nicht mehr von mir abhängen werden, aber wir werden schauen, dass das mit „Meran Vegan“ weitergeht und, dass es auch 2024 stattfinden wird.