Culture | Bruneck

Aufgehoben und aufgeschoben

Der Landesrat bestätigt: Der “Kronplatz-Paragraph” ist getilgt, die 3 Mio. Euro sind noch nicht nach Bruneck geflossen. “Die Kritik hat gewirkt”, kommentiert Hans Heiss.
Museum für Bergfotografie
Foto: Stadtgemeinde Bruneck

“Etwas dürr und schmallippig.” Nach dem Lesen der Antwort von Landesrat Florian Mussner ist Hans Heiss nicht wirklich zufrieden. salto.bz hatte Ende Februar berichtet, dass der “Kronplatz-Paragraph” aus den Förderkriterien für Museen und Sammlungen gestrichen worden ist. Der Paragraph, eingefügt Anfang 2017, hatte es der Gemeinde Bruneck ermöglicht, um Förderbeiträge für die Errichtung des Museums für Bergfotografie am Kronplatz anzufragen – und diese an den privaten Projektträger, die Kronplatz Seilbahn AG weiterzugeben. Die Nacht- und Nebelaktion hatte nicht nur in der Museumswelt für Stunk gesorgt.

Nach der Kehrtwende der Landesregierung wollte Hans Heiss wissen, ob der “Kronplatz-Paragraph” tatsächlich getilgt sei und ob der Förderbeitrag in der Höhe von drei Millionen Euro bereits an die Gemeinde Bruneck bzw. die Kronplatz AG ausbezahlt worden sei. Ja und Nein, so die knappe Antwort vom zuständigen Landesrat Mussner. Besagter Absatz sei in den Richtlinien zum neuen Museumsgesetz “in diesem Wortlaut nicht enthalten”, sprich, Gemeinden können Förderbeiträge nicht mehr an Dritte weitergeben. “Auf alle Fälle können weiterhin Beiträge an Gemeinden für museale Investitionen vergeben werden”, stellt Mussner jedoch klar. Und: “Für das ‘Museum für Bergfotografie’ wurde bisher kein Beitrag ausbezahlt”.

“Der Drei-Millionen-Beitrag wird vorerst noch zurück gehalten”, liest Hans Heiss aus Mussners Antwortschreiben. Auf Nachfrage von salto.bz meint der Grüne Landtagsabgeordnete: “Die Ad-Hoc-Lösungen für Brunecker Anliegen erstaunen immer wieder, in diesem Fall hat die mediale und öffentliche Kritik doch Wirkung gezeigt.” Nach einem Winter wie dem heurigen müsste die Kronplatz AG eine “volle Kriegskasse” haben, vermutet Heiss. Dass eine private Seilbahngesellschaft tatsächlich auf die drei Millionen Euro angewiesen sei, das hatte nicht nur der Grüne Landtagsabgeordnete von Anfang an bezweifelt. “Liquiditätsengpässe sind – zumal nach dem Ankauf des Hotel ‘Post’ – auszuschließen”, so Heiss.

“Nun gilt es darauf zu achten, ob und wann die Landesregierung den Beitrag an die Gemeinde für die Kronplatz AG rüberschiebt.”