Politics | Stichwahl/Bozen

Zerstreute Strategen

Die Wahlstrategen der SVP fordern die Wähler auf, in der Stichwahl das Edelweiß anzukreuzen. Aber auf dem Stimmzettel findet man das Logo nicht.

Wahlwerbung ist teuer. Dazu gibt es in allen größeren Parteien bezahlte Strategen, die genau analysieren und dann den Wahlkampf inhaltlich und formal umsetzen.
Wie professionell dabei die Bozner SVP vorgeht, wird seit über einer Woche in der Landeshaupstadt Bozen deutlich.
Die Volkspartei hat in der ganzen Stadt für die anstehende Stichwahl eine neue Werbebotschaft plakatieren lossen. Der flotte und einfache Spruch darauf: „Für ein regierbares Bozen! Am 22. Mai wählen gehen! Edelweiß ankreuzen!“. Und zu besseren Erklärung, daneben das Edelweiß-Logo schön rot angekreuzt.


Wahlplakate der SVP: Peinlichkeit pur

Dass diese Botschaft in Wirklichkeit die reinste Peinlichkeit ist und die Strategen rund um SVP-Stadtobmann Dieter Steger wahrlich viel von Wahlen verstehen, dämmert einem, wenn man sich den Stimmzettel für die Bozner Stichwahl anschaut.
Auf dem Stimmzettel am 22. Mai stehen zwei Namen. Renzo Caramaschi und Mario Tagnin. Mehr nicht. Weder das Logo der Volkspartei noch das einer anderen politischen Bewegung.

Wahlzettel für die Stichwahl: Vergebliche Suche nach dem Edelweiß

Demnach wird es für die SVP-Wählerinnen und -Wähler schwer werden, an diesem Sonntag das Edelweiß anzukreuzen. Doch das scheint in der Bozner Brennerstraße anscheinend niemand augefallen zu sein.
Auch das zeigt, wie ernst man in der SVP-Zentrale diese Stichwahl um die Landeshauptstadt nimmt.