Politics | SVP-Klausur

Lieber fußballschauen...

Fußballschauen, sich kennenlernen. So sollte sie sein und so war sie auch, die zweitägige Sommerklausur der SVP-Fraktion. "Wir mussten uns als Gruppe finden", sagt Dieter Steger.

Der Fraktionssprecher der SVP will keinen Zweifel aufkommen lassen. Wir hatten Konflikte im Vorfeld, ja, sagt Dieter Steger, aber darüber wollte man sich auf der SVP-Klausur lieber aussparen.

Das haarige Rententhema wurde zu Hause gelassen. Auf Einigkeit eingeschworen die SVP-Abgeordneten. Die am Karerpaß, in der dortigen Forstschule, von Freitag, 20. Juni bis Samstag mittag, weilten. Nicht streiten stand im Vordergrund, sondern sich kennenlernen, eine "rasche Teambildung sowie ein besserer Informationsaustausch unter den SVPlern", das verkündete Thema. Dieter Steger formuliert es gegenüber Rai Südtirol so: "Wir haben etwas getan, was wir schon lange tun wollten. Nach ein paar Monaten Arbeit ist es so, dass eine neue Gruppe zusammenfinden muss."

Wie will man arbeiten, wie will man zusammenarbeiten? Darüber sollte Klarheit ins Team gebracht werden, Zufriedenheit allerseits, und was ist mit Veronika Stirners kolportiertem Davonlaufen? Ein sportlicher Vergleich von Steger: "Das ist so wie bei eine Fußballmannschaft, die muss man auch erst einspielen und dann muss das eine Rad in das andere übergehen."

So sah man sich gemeinsam, auf 1.600 Höhenmetern, das Spiel Italien gegen Costa Rica an. Bei einem Bier und WM lassen sich Alltagssorgen vertreiben. "Die Stimmung war wirklich gut", schwärmt Steger. So gut, dass es auch beim Rententhema "eine kompakte Südtiroler Volkspartei geben wird", orakelt er. Zusammenhalt vor Themen, um bei Themen Zusammenhalt zu garantieren. "Das zentrale bei Konfliktthemen ist, dass man sich menschlich näher kommt, um damit umgehen zu können", sagt Steger.

Eine "kompakte Gruppe" zum Wohle der Bevölkerung will neu ausgedachte Arbeitsmethoden umsetzen. "Zu vielen Themen gibt es Experten außerhalb der Landesregierung", die aus der SVP kommen und im Landtag sitzen. Da wolle man den Informationsaustausch verbessern, so der Bozner Politiker. Und den Grundsatz geltend machen: Kompetenz vor Position?